Britischer Experte: Hamburger Messer-Mord „trägt Handschrift  des IS“ – Deutsche Ermittler zweifeln noch immer

Nach dem tödlichen Messerangriff auf den 16-jährigen Victor in Hamburg zweifeln Ermittler noch immer an einem IS-Hintergrund. Ein britischer Terror-Experte erklärt, warum es sich tatsächlich um eine Tat des IS handeln müsste.
Titelbild
Polizisten stehen am Tag nach der Messer-Attacke am Tatort in Hamburg. Der IS reklamiert den tödlichen Angriff für sich.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Von 31. Oktober 2016

Nach dem Messerangriff auf ein junges Paar in Hamburg am 16. Oktober erklärt nun Terrorexperte Davis Levin von der Henry Jackson Society, die Tat sei sehr wahrscheinlich vom IS verübt worden. Levin, der einem britischen Thinktank angehört, sagt, es gebe wenig Grund zum Zweifel am darauf folgenden Bekenntnis des IS. Die “Bild-Zeitung” berichtete.

Denn, so Lewin, sei es unwahrscheinlich, dass der IS auf fremde Taten als Trittbrettfahrer aufspringen würde. Dies käme einem Strategiewechsel des IS gleich. Das Bekenner-Schreiben wurde vom IS-Sprachrohr Almaq ausgesendet. Levin hält die Tat für authentisch. 

Zudem trage der Tathergang die Handschrift des IS, so Levin laut „Bild“: Das Angriffsprofil passe zur neuen Strategie. Demnach solle das Kalifat gegen alles verteidigt werden, wo immer es möglich sei: “Ob mit einem Messer, Auto oder anderen Dingen.”

Keine Sorgen vor neuer Terrorwelle

Ziel des IS sei zudem, ein Gefühl der konstanten Bedrohung zu vermitteln. Die Bevölkerung solle sich nicht mehr sicher fühlen. Wegen einer neuen Terror-Welle sei Lewin aber nicht besorgt. Die Geheimdienste arbeiten verlässlich. Stelle man die Zahl der Verhaftungen und Vereitelungen den tatsächlichen Terrorakten gegenüber, zeige sich keine hohe Erfolgsquote der Terroristen.

Laut “Bild-Zeitung” steht im Bekennerschreiben, ein “Soldat des Islamischen Staates” habe am 16. Oktober zwei Menschen erstochen. Die Operation soll als “Antwort auf die Rufe zum Angriff auf Bürger der Koalitionsstaaten ausgeführt” worden sein. Tatsächlich wurde die Freundin des erstochenen 16-Jährigen ins Wasser gestoßen. Sie konnte sich an das Ufer retten.

Siehe auch:

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