Bund und Länder beschließen Handy-Benachrichtigung bei Katastrophen

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Die Bevölkerung wird zukünftig bei Katastrophen auch über das Handy in Form einer Warnmeldung informiert.Foto: iStock
Epoch Times11. August 2021

Die verheerenden Unwetter im Westen Deutschlands haben eine Debatte um bessere Warnmöglichkeiten der Bevölkerung ausgelöst. Am Dienstag beschlossen nun Bund und Länder, das vielfach geforderte Handy-Warnsystem „Cell Broadcast“ einzuführen. Dabei kann eine öffentliche Stelle veranlassen, dass alle angeschalteten Handys im Bereich einer Funkzelle über die Netzbetreiber dieselbe Textnachricht erhalten.

„Technisch gesehen ist das keine SMS“, sagte der Telekommunikationsexperte Nick Kriegskotte vom Digitalverband Bitkom der Nachrichtenagentur AFP. Der Unterschied ist wichtig: Braucht es fürs Versenden einer SMS eine Rufnummer, funktioniert Cell Broadcasting anonym. Datenschutzbedenken dürften dadurch weitgehend zerstreut werden. Anders als SMS würde eine Nachricht über Cell Broadcasting auch bei überlastetem Netz ankommen. Bricht allerdings das Mobilfunknetz ganz zusammen, kommen keine Nachrichten durch.

Zudem müsse die Technologie bei manchen Handys erst in den Einstellungen aktiviert werden, gab Kriegskotte zu bedenken. Das stellt ähnlich wie bei den Warnapps „Nina“ und „Katwarn“ eine Hürde dar, da ausreichend Menschen die Technologie aktiv nutzen müssen, damit sie ihren Zweck erfüllt.

Andere Länder wie Japan und die USA setzen im Katastrophenschutz bereits ähnliche Systeme ein. Wann Cell Broadcasting in Deutschland startet, ist offen, es soll aber schnell gehen. In den Bund-Länder-Beschlüssen von Dienstag heißt es, die Bundesregierung erarbeite „aktuell eine entsprechende Gesetzesgrundlage“. Parallel dazu würden „zeitnah die Mobilfunkmasten in Deutschland technisch angepasst“. (afp)



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