Bund will mehr Flüchtlinge in strukturschwache Regionen schicken

Die Bundesregierung lässt Pläne erarbeiten, in welche ländlichen Regionen Flüchtlinge künftig verteilt werden sollen. Im Zuge der Residenzpflicht im Asylverfahren kämen vor allem mittelgroße Städte wie etwa Fulda in den Fokus. Integration werde auf dem Land besser gelingen, als in den "anonymen" Städten, vermutet Schmidt.
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23. September 2015 in Berlin-Köpenik - auch Fahrräder wollen gebaut seinFoto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times20. April 2016

Im Zuge der beschlossenen Residenzpflicht im Asylverfahren kämen vor allem mittelgroße Städte wie etwa Fulda in den Fokus sagte der federführende Bundesminister Christian Schmidt (CSU) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er sehe die Flüchtlings-Ansiedlung als eine Chance für solche Städte und auch für den ländlichen Raum, sagte Schmidt.

Auch strukturschwache Gegenden mit hohen Arbeitslosenquoten sollten nicht ausgenommen werden. "Ich meine, dort, wo Wohnraum zur Verfügung steht und günstig ist, sollte man den auch nutzen", sagte Schmidt der F.A.Z. Grundschulen könnten in diesen Regionen vor der Schließung bewahrt werden durch den Zuzug von Flüchtlingsfamilien.

Er sehe gute Chancen, dass viele der Flüchtlinge dann langfristig dort wohnen blieben. So seien die Spätaussiedler, die in den neunziger Jahren in ländlichen Regionen angesiedelt worden seien, nach Wegfall des Wohnortzwangs oftmals dort geblieben.

Integration werde auf dem Land besser gelingen, als in den "anonymen" Städten, vermutet Schmidt. Er kündigte ein Forschungsprogramm an, um dies untersuchen zu lassen. Auch in Gesprächen mit den Bundesländern werde er bald definieren, welche Regionen wie große Aufnahmefähigkeit hätten. Ihm sei bewusst, dass man in Regionen, in denen Arbeit rar ist, "sensibler rangehen muss", sagte Schmidt.

Doch wolle er keine Ausnahmen machen etwa für Gegenden in Sachsen-Anhalt, in denen die AfD bei den vergangenen Landtagswahlen schon mehr als 25 Prozent der Wählerstimmen bekommen hat. Er sei optimistisch, dass Integration auch dort gelingen werde: "Sachsen-Anhalt ist ja nun kein Land, das von Flüchtlingen überschwemmt worden ist."

Dort müsse man "Integration behutsam entwickeln". Als Arbeiter in der Landwirtschaft sieht der CSU-Politiker die Flüchtlinge jedenfalls nicht. Die Arbeit als Erntehelfer, etwa für Spargel und Erdbeeren, machten seit Jahrzehnten dafür spezialisierte Gastarbeiter. Flüchtlinge könnten mit ihnen nicht mithalten. "Wir wollen auch keine Reservebrigaden für die Erntehelfer aufbauen", sagte Schmidt der F.A.Z. (dts)



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