Mordfall Lübcke: Bundesanwaltschaft wirft Elmar J. vor, die spätere Tatwaffe an Stephan E. verkauft zu haben

Laut Medienberichten fanden Ermittler bei Durchsuchungen in der Nacht zum Donnerstag insgesamt fünf Waffen des Tatverdächtigen Stephan E., der zuvor ein Geständnis abgelegt hatte. Er nannte demnach auch Details, wie er sich die Waffen beschafft habe. Daraufhin nahm man den 64-jährige Elmar J. und den 43-jährige Markus H. fest die in die Beschaffung der Tatwaffe involviert sein sollen.
Epoch Times27. Juni 2019

Die Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zwei weitere Männer vorläufig festnehmen lassen. Das sind zum einen der 64-jährige Elmar J. und zum anderen der 43-jährige Markus H.. Auch ihre Wohnungen in Kassel und im Landkreis Höxter in Nordrhein-Westfalen wurden demnach durchsucht. J. werde verdächtigt, E. im Jahr 2016 die spätere Tatwaffe verkauft zu haben. Den Kontakt zwischen den beiden soll H. hergestellt haben. Die Bundesanwaltschaft kündigte an, Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts der Beihilfe zum Mord zu beantragen.

Laut Medienberichten fanden Ermittler bei Durchsuchungen in der Nacht zum Donnerstag insgesamt fünf Waffen des Tatverdächtigen Stephan E., der zuvor ein Geständnis abgelegt hatte. Wie NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“ berichteten, verwies E. selbst auf die Waffenverstecke. Er nannte demnach auch Details, wie er sich die Waffen beschafft habe.

Die Ermittler hätten das Gros daraufhin in einem Erddepot auf dem Gelände von E.s Arbeitgeber gefunden. Insgesamt handele es sich um fünf Waffen. Die Bundesanwaltschaft machte dazu zunächst keine Angaben.

Unklar blieb zunächst auch, ob die Festgenommenen Verbindungen in die rechtsextreme Szene haben. Laut Medienberichten gibt es aber zumindest bei dem mutmaßlichen Vermittler der Waffen Hinweise darauf. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien NS-Devotionalien beschlagnahmt worden, berichteten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“.

Vermittler Markus H. soll Kontakte in die rechtsextreme Szene haben

Laut einem „Spiegel“-Bericht hatte H. seit längerem Kontakte in die rechtsextreme Szene. Er war demnach im Jahr 2009 auch bei einem Angriff auf eine Gewerkschaftskundgebung in Dortmund dabei, an dem auch Stephan E. beteiligt war.

Generalbundesanwalt Peter Frank hatte am Mittwoch das Geständnis von Stephan E. öffentlich gemacht. Der Verdächtige bezeichnete sich demnach als Einzeltäter. Die Ermittler überprüfen dies aber noch. Lübcke war Anfang Juni aus nächster Nähe erschossen worden. Stephan E. war in der Vergangenheit vom Verfassungsschutz als gewaltbereiter Rechtsextremist eingestuft worden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verwies bei der Vorstellung des Verfassungsschutzsberichts darauf, dass die Ermittler auch nach dem Geständnis von E. noch nicht alles über die Hintergründe der „verabscheuungswürdigen Tat“ wüssten. Es werde nun mit Hochdruck der Frage nachgegangen, inwieweit es ein Unterstützerumfeld innerhalb oder außerhalb der rechtsextremen Szene gegeben habe.

Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping zeigte sich vor dem Hintergrund der neuen Festnahmen überzeugt, es zeichne sich ab, dass E. nicht allein gehandelt habe. Wer glaube, „dass ein rechter Szenegänger ohne Verbindung zu anderen einen solchen Mord begeht, verschließt die Augen vor der Herausforderung“, erklärte Kipping. (er)



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