Bundesarchiv veröffentlicht Strauß-Korrespondenz mit der DDR: Kohls Kanzleramt war ein „schlecht organisiertes Chaos“

Das Bundesarchiv veröffentlicht die Korrespondenz von Franz Josef Strauß mit dem DDR-Devisenbeschaffer Schalck-Golodkowski. Über Helmut Kohl hatte Strauß nichts Gutes zu berichten.
Titelbild
CDU-Chef Helmut Kohl (l) und CSU-Chef Franz-Josef Strauss. 28. September 1979.Foto: Keystone/Getty Images
Epoch Times18. August 2018

Das Bundesarchiv veröffentlicht die Korrespondenz von Franz Josef Strauß mit dem DDR-Devisenbeschaffer Schalck-Golodkowski. Das berichtet der „Spiegel“. Über Helmut Kohl, seinen Dauerrivalen, sagte Strauß demnach, der Kanzler sei „wie ein Pudding, wenn man ihn festnageln will, rutscht alles herunter“.

Kohls Kanzleramt sei ein „schlecht organisiertes Chaos“ in dem jeder mache, was er wolle. Als Strauß wieder einmal mit Kohl aneinandergeraten war, berichtete er hinterher Schalck-Golodkowski, er habe Kohl „den Rat gegeben, es ausnahmsweise mal damit zu versuchen, das zu tun, was ich anrate, statt das Gegenteil“.

Auch Walther Leisler Kiep, damals Schatzmeister der CDU, kam nicht gut weg. Der sei, so Strauß, „eine Null ohne jegliche politische Einflussnahme und ohne Perspektive“.

Ausdrücklich bat der Bayer angesichts dieser Indiskretion um „strengste Geheimhaltung“. Als der „Spiegel“ über die vertraulichen Verhandlungen berichtete, rätselte Strauß, wer wohl die Quellen des Magazins sei.

Gegenüber Schalck mutmaßte er, es bestünden „in einigen Etagen unterhalb Ihrer Ebene enge Verbindungen zum Spiegel“, was der Stasi-Mann zurückwies. Später vermutete Strauß, der Kanzler oder der Kanzleramtschef würden Details an die Journalisten geben. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion