Die Versorgung auf dem Land verschlechtert sich in Ost und West

Bund, Ländern und Kommunen fällt es immer schwerer, die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu garantieren. So fehlen neben Schulen auch Nahverkehrsangebote, die Wasserversorgung ist teurer und die Internetverbindung. Es wird eine Finanzreform empfohlen, damit Gemeinden ihre Aufgaben wieder erfüllen können.
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Heringen in Hessen, 2015. Im Hintergrund die Halden der K+S Kali GmbH Werra. (Symbolbild). THOMAS LOHNES/AFP/Getty Images
Epoch Times21. September 2017

Bund, Ländern und Kommunen fällt es immer schwerer, die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu garantieren: Das geht aus dem neuen, 140 Seiten umfassenden Raumordnungsbericht hervor, über den das „Handelsblatt“ berichtet. „Die Schrumpfungsprozesse von Landgemeinden sowie von Mittel- und Kleinstädten erfassen nach Ostdeutschland zunehmend auch Westdeutschland“, heißt es warnend.

Den Menschen fehle mehr und mehr das Nötigste zum Leben.

„Die Herausforderungen bei der Sicherung der Daseinsvorsorge werden künftig größer.“ Der alle fünf Jahre erscheinende Bericht sollte eigentlich längst vom Kabinett beschlossen werden, wie es der Zeitung zufolge in Regierungskreisen hieß, wurde dann aber auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben.

Es wird eine Finanzreform empfohlen, damit Gemeinden ihre Aufgaben wieder erfüllen können

Laut Bericht wuchs die Bevölkerung in Großstädten von 2005 bis 2015 um 1,4 Millionen, auch wächst der Speckgürtel in Berlin, Hamburg und München. In 37 Prozent der Mittelstädte schrumpfte die Bevölkerung, ebenso in 52 Prozent der Kleinstädte.

Die Verfasser empfehlen unter anderem eine Finanzreform, um die Gemeinden wieder in die Lage zu versetzen, ihre Aufgaben wahrzunehmen.

Probleme in vielen Lebensbereichen

Der Bericht trägt den Titel: „Daseinsvorsorge sichern“, und benennt die Probleme in vielen Lebensbereichen: In ländlichen Regionen gebe es etwa deutlich mehr Schulabbrecher. Ein Grund sei ein fehlendes differenziertes Schulangebot vor Ort. Allein die Grundschule liege im ländlichen Raum vielerorts weit mehr als zwei Kilometer entfernt.

Obendrein fehle es an Nahverkehrsangeboten. Darüber hinaus würden auch die Wege zur Arbeit immer weiter und immer mehr Menschen hätten weder einen Supermarkt noch einen Hausarzt in der Nähe.

Ganz nebenbei werde das Leben in ländlichen Regionen teurer, etwa bei der Wasserversorgung, die die Kosten auf die Bürger umlegt. So schwanken die Preise bundesweit pro Kopf zwischen 0,61 und 3,25 Euro je Kubikmeter.

 

Zum anderen soll das Breitbandnetz ausgebaut werden, damit Unternehmer auf dem Land bleiben und auch die Menschen ihre Bedürfnisse schnell und einfach über das Internet abwickeln können. (dts)



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