Bundesregierung bietet UEFA Steuerfreiheit für EM 2024 – FDP: „Was soll der normale Steuerzahler denken?“

Die Bundesregierung stellt der UEFA Steuerentlastungen in Aussicht, sollte Deutschland den Zuschlag für die Fußball-EM 2024 erhalten. Die FDP kritisiert den Vorschlag.
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Deutscher Fußball-Fan.Foto: ANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP/Getty Images
Epoch Times23. März 2018

Die große Koalition stellt der UEFA Steuerentlastungen in Aussicht, sollte Deutschland den Zuschlag für die Fußball-EM 2024 erhalten. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf Regierungskreise.

Demnach soll der europäische Fußballdachverband keine Einkommen- und Körperschaftssteuer bezahlen müssen, wenn das Fußballturnier in Deutschland stattfindet.

Der neue Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer (CSU), bestätigte dem Nachrichtenmagazin, dass es eine Steuerbefreiung geben werde.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärte auf Focus-Anfrage, das Einkommensteuergesetz sehe eine Steuerbefreiung in Ausnahmefällen vor, „wenn dies im besonderen öffentlichen Interesse liegt“. Ein solches Interesse bestehe im Zusammenhang mit international bedeutsamen Ereignissen, „um deren Ausrichtung ein internationaler Wettbewerb stattfindet“.

Wie Focus weiter schreibt, soll die Steuerfreiheit in den Bewerbungsunterlagen, die der Deutsche Fußballbund (DFB) bis zum 27. April bei der UEFA einreichen muss, garantiert werden. Mit dem Angebot will die Bundesregierung die Chancen Deutschlands auf Ausrichtung der EM gegenüber dem Mitbewerber Türkei erhöhen.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte Fritz Güntzler begrüßte die geplante Steuerbefreiung, weil die EM ohnehin „ein zweites Konjunkturprogramm“ sei. Kritik kam dagegen von der FDP.

Der Bundestagsabgeordnete und Finanzexperte der Partei, Frank Schäffler, erklärte gegenüber Focus: „Was soll der normale Steuerzahler denken, wenn die reiche UEFA keine Steuern bezahlen muss?“ Die Bundesregierung kritisiere Steueroasen auf der Welt und mache die UEFA selbst zu einer. Das sei „peinlich“, sagte Schäffler. (dts)



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