Bundesregierung prüft nach Lufthansa-Rettung weitere Firmenbeteiligungen

Nach der Teilverstaatlichung der Lufthansa prüft die Bundesregierung den Einstieg in mehr als ein Dutzend weitere Unternehmen. Laut dem "Handelsblatt" haben 14 Unternehmen bereits ausdrücklich Bedarf an einer Rekapitalisierung angezeigt.
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Die Corona-Krise hat auch die Lufthansa hart getroffen.Foto: Andreas Arnold/dpa/dpa
Epoch Times11. August 2020

„14 Unternehmen haben bereits ausdrücklich Bedarf an einer Rekapitalisierung angezeigt“, zitierte das „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) aus einer Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nußbaum auf eine schriftliche Frage der Grünen-Politikerin Katharina Dröge.

Bei der „weit überwiegenden Anzahl der Unternehmen“ stehe die Prüfung am Anfang, fügte Nußbaum dem Bericht zufolge hinzu. Es ließen sich daher „zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine belastbaren Aussagen über die Art etwaiger Stabilisierungsmaßnahmen treffen“.

Die Bundesregierung hatte Ende März den 600 Milliarden Euro umfassenden Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aufgelegt, um deutsche Unternehmen vor den Auswirkungen der Corona-Krise abzuschirmen und laut Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die „Substanz unserer Wirtschaft“ zu erhalten. Der Fonds richtet sich vor allem an Konzerne und größere Mittelständler.

Grundsätzlich kann der WSF auf zwei Arten helfen: Er kann Kredite garantieren, und er kann Unternehmensanteile erwerben, um so Firmen zu rekapitalisieren. Insgesamt habe die Bundesregierung Nußbaum zufolge von „knapp 60 Unternehmen Interessensbekundungen“ für den WSF erhalten, berichtete das „Handelsblatt“.

„Dass so viele größere Unternehmen auf staatliche Unterstützung setzen, zeigt einmal mehr den Ernst der Lage“, sagte Grünen-Politikerin Dröge der Zeitung. „Wenn es um direkte Staatsbeteiligungen geht, muss aber klar sein, dass es sich dabei um Rettungsbeteiligungen handelt und nicht um ein dauerhaftes Portfolio für Minister Altmaier“, forderte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünenfraktion im Bundestag. Die Bundesregierung müsse nun eine Strategie vorlegen, „wann und wie sie die Anteile wieder veräußern wird“. (afp)



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