Bundesregierung sagt Abschiebeflug nach Afghanistan ab

Der für Mittwoch geplante Flug zur Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern aus Afghanistan ist abgesagt. Grund sei die deutsche Botschaft in Afghanistan.
Titelbild
Flüchtlinge und Migranten protestieren gegen Abschiebung in Deutschland. 23. Januar 2017, Frankfurt am Main. Symbolbild.Foto: SUSANN PRAUTSCH/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Juni 2017

Die Bundesregierung hat laut eines Berichts von „Spiegel Online“ einen für kommenden Mittwoch geplanten Abschiebe-Flug für abgelehnte Asylbewerber abgesagt. Das Magazin beruft sich auf „Regierungskreise“.

Demnach sei der Flug von Leipzig nach Kabul in Afghanistan aber nicht aus politischen Gründen abgesagt worden, sondern weil die Deutsche Botschaft in Kabul nach dem Anschlag vor einigen Wochen weiterhin geschlossen sei und die Abschiebung nicht logistisch unterstützen könne.

Zudem soll der Abschiebe-Flug zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Kanzlerin Merkel Anfang Juni: Es sollen nur die bleiben, die einen Schutzanspruch erhalten

Die Bundesregierung erklärte nach dem schweren Anschlag in Kabul, abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan würden bis zur erneuten Prüfung der Sicherheitslage nur noch im Einzelfall abgeschoben. Das Land war nach Syrien zuletzt das Hauptherkunftsland von Asylbewerbern.

Eine der „Welt am Sonntag“ vorliegende aktuelle Analyse des Strategiezentrums illegale Migration (Gasim) geht davon aus, dass mittelfristig nicht mit einer Abnahme des Migrationsdrucks aus Afghanistan zu rechnen ist.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im vergangenen Jahr eine „nationale Kraftanstrengung“ gefordert, damit abgelehnte Asylbewerber tatsächlich in ihr Heimat zurückkehren.

Nachdem die Zahl der neuen Asylsuchenden zuletzt deutlich zurückgegangen war, hatte die Kanzlerin zusammen mit den Ministerpräsidenten beschlossen, dass nur bleiben darf, wer tatsächlich einen Schutzanspruch erhält. Für alle anderen sollte gelten, „dass sie Deutschland wieder verlassen müssen.“ (dts/ks)

Weitere Artikel

Vera Lengsfeld: Nicht die Flüchtlinge sind das Problem, sondern die Medien und Flüchtlingshelfer

SPD fordert kompletten Abschiebestopp für Afghanen – CDU/CSU ist dagegen

Umfrage: 56 Prozent der Deutschen für weitere Abschiebungen nach Afghanistan

Unionspolitiker wollen „Schlepper und Schleuser“ nicht einladen: Kompletter Abschiebestopp nach Afghanistan abgelehnt

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion