Bundesregierung: Wer gibt wieviel Geld für externe Berater aus?

Derzeit laufen 903 Verträge für Beratungs- und Unterstützungsleistungen bei der Bundesregierung, die 1.162 Millionen Euro kosten. Nach einer aktuellen Auflistung des Finanzministeriums werden die meisten Aufträge durch das Innenministerium vergeben.
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Der Deutsche Bundestag tagt im Reichstagsgebäude in Berlin.Foto: iStock
Epoch Times3. März 2019

Die Bundesregierung gibt nach eigenen Angaben derzeit über eine Milliarde Euro für externe Beratung aus. Bei den Bundesministerien und ihren nachgeordneten Behörden existierten derzeit 903 laufende Verträge für Beratungs- und Unterstützungsleistungen, heißt es in der Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, über welche die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Montagsausgaben berichten.

Das Auftragsvolumen dieser Verträge beträgt 1.162 Millionen Euro.“

Verteidigungsministerium gibt „nur“ 1,2 Millionen Euro aus

Am meisten gibt dabei der Auflistung des Finanzministeriums zufolge das Bundesinnenministerium aus. Auf diesen Etat entfallen mit 533 Millionen Euro etwa die Hälfte der Gesamtsumme.

Auf Platz zwei der Berater-Kosten liegt mit 142 Millionen Euro das Finanzministerium.

An dritter und vierter Stelle folgen mit 101 Millionen Euro das Verkehrs- und mit 90.000 Euro das Umweltministerium.

Auffällig ist, dass das wegen der zu laxen Vergabe von Beraterverträgen in die Kritik geratene Verteidigungsministerium auf der Liste mit dem geringsten Auftragsvolumen aller Ressorts aufgeführt wird – in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

Das Kanzleramt ist in der Auflistung nicht enthalten.

Linke: Es sei zeit, diesen Spuk zu beenden

Der Sicherheitsexperte der Linksfraktion, Matthias Höhn, forderte ein Ende der Beratungspraxis: „Die Bundesregierung befindet sich fest im Würgegriff einer riesigen Beratermaschinerie“, sagte Höhn dem RND. Einzelne Berater verdienten am Tag mehr als viele Beschäftigte innerhalb eines Monats. Dies koste die Staatskassen viel Geld, obwohl die Ergebnisse mehr als fragwürdig seien.

„Das alles geht zulasten demokratischer Transparenz“, so Höhn. „Es ist Zeit, diesen Spuk in den Fluren der Ministerien zu beenden und hoheitliche Aufgaben des Staates nicht länger auszulagern.“ (dts)



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