Bundesregierung will chinesische Investoren ausbremsen

Die Bundesregierung will Beteiligungen und Übernahmen an deutschen Unternehmen durch Investoren außerhalb der Europäischen Union erschweren.
Titelbild
Zahlreiche Stromleitungen im schleswig-holsteinischen Wewelsfleth.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times7. August 2018

Die Bundesregierung will Beteiligungen und Übernahmen an deutschen Unternehmen durch Investoren außerhalb der Europäischen Union (EU) effektiver untersagen können.

So soll ein Abfluss von technischem Wissen und Patenten verhindert und ein Schutz wichtiger Infrastruktur im Land besser gewährleistet sein, berichtet die „Welt“.

„Bei verteidigungsrelevanten Unternehmen, kritischen Infrastrukturen oder im Bereich bestimmter anderer ziviler sicherheitsrelevanter Technologien, etwa im Bereich der IT-Sicherheit, wollen wir künftig genauer hinschauen können“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in der „Welt“.

„Hier können wir bisher erst ab einem Erwerb von mindestens 25 Prozent der Unternehmensanteile prüfen. Diese Schwelle wollen wir jetzt absenken, um in sensiblen Wirtschaftsbereichen mehr Erwerbsfälle überprüfen zu können.“

Künftig soll das Ministerium bereits eingreifen können, wenn ein Investor außerhalb der EU „eine unmittelbare oder mittelbare Beteiligung von mindestens 15 Prozent der Stimmrechte an dem inländischen Unternehmen erwirbt“, wie es in einem Gesetzentwurf heißt.

Der Vorschlag für eine Änderung der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) wird derzeit unter Einbeziehung der anderen Ministerien abgestimmt, ein entsprechendes Gesetz, das mehr Kontrollmöglichkeit erlaubt, könnte noch in diesem Jahr in Kraft treten. Der Vorstoß richtet sich vor allem gegen chinesische Investoren, hinter denen in aller Regel Staatskonzerne aus der Volksrepublik stecken.

Die haben mit 12,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr so viel Geld für Aufkäufe und Beteiligungen in Deutschland ausgegeben wie nie zuvor. „Natürlich wollen wir, dass Unternehmen weiterhin in Deutschland investieren“, sagte Altmaier. Aber Achtsamkeit dort, wo nationale Sicherheitsinteressen berührt seien, gehöre zur sozialen Marktwirtschaft. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion