Bundesregierung wünscht einen gesegneten Ramadan – Herausforderung für Flüchtlingsbetreuer

Die Bundesregierung wünscht den Moslems einen gesegneten Ramadan. Da sie in dieser Zeit nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang essen, stehen die Betreuer in Deutschlands 490 Asylbewerberheimen vor einer besonderen Herausforderung.
Titelbild
Muslimische Männer beim Gebet.Foto: Rob Stothard / Getty Images
Epoch Times6. Juni 2016

Beste Wünsche zum Fastenmonat an die Moslems in Deutschland entsendet die Bundesregierung. Der Ramadan sei “für die Muslime eine wichtige Zeit des Nachdenkens, der Einkehr und der Gemeinschaft”, so Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

Er wünsche sich von diesem Fest angesichts der zahlreichen Krisen und Konflikte in der islamischen Welt ein Zeichen der “Hoffnung und des Friedens, des Respekts und der Toleranz”. Einen gesegneten und friedvollen Ramadan wünschte auch der Regierungssprecher Steffen Seibert “allen muslimischen Mitbürgern” am Sonntagabend per Twitter.

Heute beginnt in islamisch geprägten Ländern der Ramadan. In dieser Zeit fasten Moslems, und essen, rauchen und trinken nicht vor Sonnenuntergang. Auch enthält man sich sexuell. In dieser Zeit beten Männer und Frauen nach dem abendlichen Essen getrennt in der Moschee. Am Ende des Fastenmonats wird das Fest Eid al-Fitr gefeiert.

Hohe logistische Herausforderung in 490 deutschen Asylbewerberheimen

An die Mitarbeiter in den Asylbewerberunterkünften stellt diese Zeit nicht nur hohe logistische Anforderungen. Sowohl personell als auch organisatorisch sei der Aufwand dann höher, warnte der DRK-Sprecher Dieter Schütz. Wegen des Hungerns und Flüssigkeitsverlustes seien manche Asylbewerber auch dünnhäutiger und nervöser. In Deutschland stellen sich praktisch alle 490 Unterkünfte auf irgendeine Weise auf den Fastenmonat ein, so der Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes.

140.000 Asylbewerber werden derzeit in den Unterkünften betreut. Ein Drittel davon würde fasten, weswegen den Küchenteams Spätschichten bevorstünden. In Berlin sollen bis Mitternacht Sozialarbeiter eingesetzt werden, so Schütz. Sonst sei man nur bis 20 Uhr dort. Auch würden Gemeinschaftsräume für das gemeinsame Fastenbrechen nach Sonnenuntergang für Familien und Freunde zur Verfügung stehen.

In einer zentralen Erstaufnahmestelle in Schleswig-Holstein wird die Kantine von 21.30 bis 22.30 Uhr extra öffnen, “das Mittagessen werde noch einmal gekocht und Lebensmittelpakete für das Essen vor Sonnenaufgang werden mitgeben“, so der Koch Ole Heldberg. Das Land habe für Einrichtungsbetreiber entsprechende Flexibilität zur Auflage gemacht, betonte Magdalena Drywa vom Landesamt für Ausländerangelegenheiten. (dk)



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