Bundestag macht Weg für jüdische Militärseelsorge frei

Titelbild
Josef Schuster ist Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.Foto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa
Epoch Times28. Mai 2020

In der Bundeswehr wird es künftig eine jüdische Militärseelsorge geben. Der Bundestag beschloss am Donnerstag mit den Stimmen aller Fraktionen ein Gesetz, das die Einrichtung eines Militärrabbinats vorsieht. Es soll mit voraussichtlich 48 Dienstposten ausgestattet werden und als nachgeordnete Bundesbehörde dem Verteidigungsministerium unterstellt sein. Mit der Neuregelung wird ein Staatsvertrag zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und dem Zentralrat der Juden vom Dezember vergangenen Jahres umgesetzt.

Ziel des Gesetzes ist es, das Grundrecht der jüdischen Soldaten auf freie Religionsausübung und ihren Anspruch auf Seelsorge in der Truppe umzusetzen. Derzeit existiert in der Bundeswehr nur evangelische und katholische Militärseelsorge.

Unionsfraktionsvize Hermann Gröhe (CDU) bezeichnete die Einführung der jüdischen Militärseelsorge 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs als „historisch und bewegend“. Der Staatsvertrag sei „auch ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen wieder erstarkenden Antisemitismus“ in Deutschland. „Wir sind dankbar für jüdisches Leben in unserem Land und das Engagement jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger für unsere Gesellschaft.“

Der bevorstehende Aufbau der jüdischen Militärseelsorge hat Forderungen laut werden lassen, dass auch Soldaten muslimischen Glaubens Ansprechpartner bei der Bundeswehr bekommen. Dies fordern Linke und Grüne im Bundestag. (afp/rm)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion