Bundeswehr-Führung: 1200 Soldaten für Syrien-Einsatz geplant

Großeinsatz der Bundeswehr: "Aus militärischer Sicht wird die für den Betrieb der Flugzeuge und Schiffe notwendige Zahl voraussichtlich bei etwa 1200 Soldatinnen und Soldaten liegen.“
Titelbild
Ein Tornado der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst im schleswig-holsteinischen Jagel.Foto: Carsten Rehder/dpa
Epoch Times29. November 2015

„Aus militärischer Sicht wird die für den Betrieb der Flugzeuge und Schiffe notwendige Zahl voraussichtlich bei etwa 1200 Soldatinnen und Soldaten liegen“, kündigte Generalinspekteur Volker Wieker in der „Bild am Sonntag“ an. Damit wird die Beteiligung deutscher Soldaten am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) der größte aktuelle Auslandseinsatz der Bundeswehr.

Nach der Grundsatzentscheidung für eine Beteiligung an der Militäroperation vom Donnerstag arbeitet das Verteidigungsministerium an den Details. Am Dienstag will das Kabinett entscheiden, und auch die Beratungen im Bundestag sollen nicht lange dauern. Der Einsatzbeginn könne „sehr rasch nach Mandatierung erfolgen“, sagte Wieker. Die Bundesregierung strebe ein Mandat noch in diesem Jahr an.

Einige interessante Fragen

Spricht sich die deutsche Luftwaffe mit der Russischen ab, um Zusammenstöße in der Luft zu vermeiden?

Werden die Ergebnisse der Aufklärungsflüge mit der Russischen Seite geteilt, damit russische Kampfflugzeuge effektiver die Stellungen und Ölförderanlagen des IS bombardieren können?

Wie agieren die westlichen Kampfflugzeuge – ohne Absprachen mit Moskau – unter dem Schirm der S 400-Raketenabwehr?

Was meint das deutsche Verteidigungsministerin mit zu schützender "ziviler Infrastruktur", sind das auch die von der IS kontrollierte Ölförderanlagen?

Telepolis schreibt dazu: "Da es für den deutschen Einsatz in Syrien keine vernünftige Strategie zu geben scheint und es auch rechtliche Bedenken gibt, sollte die Bundesregierung den Syrien-Einsatz wieder absagen."

"Alternativ zu einem überstürzten Militärabenteuer könnte Berlin dem IS einen wirklich empfindlichen Schlag versetzen, indem auf Ankara Druck ausgeübt wird, damit in die Türkei kein Öl vom IS mehr verkauft werden kann. So könnte man die Terrororganisation finanziell treffen."

Tornados, ein Kriegsschiff, Tankflugzeug, Satellitenaufklärung

Konkret will Deutschland mit „Tornado“-Aufklärungsflugzeugen und einem Kriegsschiff in den Anti-IS-Kampf eingreifen. Allein die Besatzung der Fregatte, die den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ im Mittelmeer schützen soll, wird nach Einschätzung von Experten aus mehr als 200 Soldaten bestehen.

Zudem sollen ein Tankflugzeug und Satellitenaufklärung zur Verfügung gestellt werden. Knapp zwei Wochen nach den Anschlägen von Paris hatte die Bundesregierung beschlossen, einer entsprechenden Bitte von Frankreichs Präsidenten François Hollande nachzukommen.

Für den Syrien-Einsatz wird die Luftwaffe nach den Worten Wiekers vier bis sechs Tornados bereitstellen können, um sie überlappend einzusetzen. Die Aufklärungsflieger könnten an zwei Orten stationiert werden: „Dazu führen wir gegenwärtig Gespräche mit der Türkei und Jordanien über die Luftwaffenstützpunkte Incirlik und Amman.“

Eine Beteiligung an den Luftangriffen in Syrien hält der Generalinspekteur zum jetzigen Zeitpunkt für nicht sinnvoll: „Militärisch sinnvoll ist das, was benötigt wird. In diesem Fall ist es unsere Aufklärungsfähigkeit.“ Für Angriffe gegen die Islamisten stünden der Koalition genügend Kräfte und Mittel zur Verfügung. (dpa/ks)

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