Bundeswehr in Kritik: Ausbildungsprojekt für syrische Migranten verschlingt Millionen-Beträge

Vierwöchige Schnupperkurse im Jahr 2016 und 2017 floppten. Für 217 syrische Migranten wurden 23.000 Euro Kosten pro Teilnehmer ausgegeben. Erfolgsquote: Zwei Migranten fanden einen fest Job.
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Sanitärwesen, Technik, Handwerk - Flopp-Projekt für 217 syrische Migranten. Nur zwei von ihnen bekamen einen Job.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times13. September 2019

Der Bundesrechnungshof hat einem Bericht zufolge ein Ausbildungsprojekt der Bundeswehr für syrische Migranten scharf kritisiert. In einem vertraulichen Bericht von Anfang August schrieben die Prüfer, das Programm sei „sowohl unwirtschaftlich als auch unwirksam“ gewesen, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab. 217 Migranten hätten 2016 und 2017 an vierwöchigen Schnupperkursen zu Themen wie Technik, Handwerk und Sanitätswesen teil genommen, was fünf Millionen Euro gekostet habe.

Für jeden Migranten gab die Bundeswehr demnach also rund 23.000 Euro aus. Ähnliche Programme der Bundesagentur für Arbeit kosteten rund 1.800 Euro pro Teilnehmer, zitierte das Magazin aus dem Rechnungshofbericht. Hintergrund der hohen Kosten bei der Bundeswehr seien Planungsfehler: Da das Deutsch der Syrer schlechter gewesen sei als angenommen, seien für fast 900.000 Euro Dolmetscher angeheuert worden.

Die beteiligten Soldaten verursachten dem Bericht zufolge insgesamt 2,4 Millionen Euro an Personalkosten. Im Jahr 2016 habe es bei dem Projekt eine „Mehr-als-eins-zu-eins-Betreuung“ gegeben. Darüberhinaus sei am Standort Oldenburg für mehr als eine halbe Million Euro neues Werkzeug angeschafft worden, das die Migranten dann aus Sicherheitsgründen gar nicht benutzen durften, berichtete der „Spiegel“ weiter.

Schon Ende 2016 habe eine bundeswehrinterne Untersuchung dem Projekt eine „ungesunde Kosten/Nutzen-Relation“ attestiert und den Abbruch gefordert. Dennoch habe das Ministerium die Fortführung angeordnet. Lediglich zwei der 217 Flüchtlinge fanden laut dem Rechnungshofbericht einen festen Job, wie der „Spiegel“ schrieb.  (afp/sua)



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