Bundesweite Bauerndemos bringen Traktoren auf die Straßen

„Müsst ihr erst Hunger leiden, bevor ihr's versteht?“, steht auf einem der Traktoren auf dem Mainzer Marktplatz. Bauern mit etwa einhundert Fahrzeugen folgten dem Aufruf des LSV Deutschland e.V. – „Landwirtschaft verbindet Deutschland“. Auch in anderen Städten gab es Proteste.
Bauern fuhren mit ihren Traktoren in die Städte statt auf die Felder.
Symbolbild.Foto: Istockphoto/Harry Wedzinga
Von 1. September 2022

Mainz, Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, am Mittwoch, 31. August. Mit rund 100 Traktoren protestierten rheinhessische Bauern vor dem Mainzer Dom gegen die geplante EU-Insekten- und Pflanzenschutzverordnung.

Dazu hatte sich am frühen Morgen ein Traktoren-Korso in Bewegung gesetzt, um schließlich auf dem Markt unter dem Motto „Wir laden zu Tisch“ mit Bürgern und Politikern bei einem gemeinsamen und regionalen Frühstück ins Gespräch zu kommen, wie der Sender Antenne Mainz berichtet.

Die von der EU geplante „nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“ sehe ein Verbot derselben in sogenannten Schutzzonen vor und will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um 50 Prozent senken. Für die Landwirte seien derartige Pläne jedoch praxisfern und daher nicht durchführbar, heißt es im Bericht. Mehr noch. Die Bauern warnen sogar vor einer Verlagerung der Produktion ins Ausland.

Einen ähnlichen Protest gab es in Stuttgart. Dort waren zahlreiche baden-württembergische Landwirte vor dem Umweltministerium zusammengekommen. Sie forderten ein „Miteinander und keine Verbote“.

„Bauernproteste: Gemeinsam für die Zukunft!“

Die Demonstrationen der Landwirte fanden im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages statt, zu dem der Verein „Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V.“ aufgerufen hatte. Das Statement endete mit den Worten: „Wir kämpfen für die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland, für unsere Höfe, unsere Familien, unsere Existenzen“ – und man denke in Generationen.

Anthony Lee, Sprecher von „Landwirtschaft verbindet Deutschland“, erklärt: „Wir Landwirte in ganz Deutschland wollen ein Zeichen setzen! 2 Jahre sind wir hingehalten worden und nichts hat die Politik gelernt. Wir fordern Gerechtigkeit.“

Konkret wollten die Bauern mit ihrer Demonstrationen anregen, dass der Entwurf der EU-Kommission überarbeitet werde und forderten zum Schutz der heimischen Landwirtschaft eine „verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel“ und gleiche Standards für alle Lebensmittelimporte.

Damit will man eine Benachteiligung der „mit höchsten Standards“ arbeitenden heimischen Landwirtschaft gegenüber dem „billiger produzierendem Ausland“ erreichen. Die Landwirte versicherten zudem in dem Statement, dass sie Lösungen zu den Themen Versorgungsengpässe und Ernährungssicherheit bieten könnten, „um weniger Abhängigkeit vom Weltmarkt zu generieren“.

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