Caffier über CDU-Niederlage: „Wahlkampf von Flüchtlingsfrage dominiert – Bundes-CDU Mitschuld“

Für die CDU ist der heutige Tag eine historische Niederlage. Die Partei fuhr ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern ein. Zudem wurde sie von der AfD überholt.
Titelbild
CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier äußerte sich enttäuscht über den Wahlausgang in Mecklenburg-Vorpommern.Foto: CHRISTIAN CHARISIUS/AFP/Getty Images
Epoch Times4. September 2016

CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier äußerte sich enttäuscht über den Wahlausgang in Mecklenburg-Vorpommern: „Das Ziel, stärkste Fraktion zu werden, haben wir verfehlt.“ Einen Rücktritt schließt er dennoch aus. „Ich werde gemeinsam mit der Mannschaft weiterkämpfen“, sagte er laut Spiegel Online.

Er konstatiert weiter, dass die Menschen im Wahlkampf nicht für Argumente offen gewesen seien. „Wir mussten uns mit Emotionen auseinandersetzen.“ Der Wahlkampf sei von der Flüchtlingsfrage dominiert gewesen, so der Politiker laut n-tv.

„Das ist ein bitteres Ergebnis, eine neue Erfahrung“, sagte auch CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Er sagte weiter: „Dafür sind wir alle verantwortlich. Es war aber auch deutlich zu spüren, dass die gute Bilanz der Landesregierung bei vielen Wählern keine Rolle gespielt hat. Man hat gemerkt, dass das Thema Flüchtlinge immer präsent war. Natürlich schauen da viele Menschen auf Angela Merkel.“

Die Verunsicherung der Menschen über das Thema Flüchtlinge habe man in Berlin nicht genügend wahrgenommen. Man könne zudem aus dem Ergebnis lernen, dass man kurz vor der Wahl nicht über Katastrophenschutzpläne diskutieren sollte. Diese Kritik richtet sich an Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Dieser hatte vor eineinhalb Wochen ein Konzept für den Fall eines Terror- oder Cyberangriffs vorgelegt.

Ähnlich sah es auch Michael Grosse-Brömer, der parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion im Bundestag: „Das ist kein schöner Wahlabend für uns. Ich glaube, hier hat auch ein Stück weit die Berliner Politik eine Rolle gespielt. Die große Koalition sollte ein Stück weit auch abgestraft werden.“

Meck-Pomms SPD-Ministerpräsident Erwin Sellering will sich derweil noch nicht festlegen, ob er die Koalition mit der CDU fortführt, doch CDU-Generalsekretär Peter Tauber forderte ihn dazu auf: „In solchen herausfordernden Zeiten braucht es in Mecklenburg-Vorpommern stabile Verhältnisse“ sagte Tauber laut Spiegel Online. „Die erfolgreiche Koalition kann fortgesetzt werden. Wir als CDU sind bereit, unserer Verantwortung in Mecklenburg-Vorpommern gerecht zu werden.“

Besonders bitter war für die CDU der Umstand, dass in dem Bundesland auch Kanzlerin Merkels eigener Wahlkreis Uckermark liegt.

Die AfD konnte vor allem Nichtwähler mobilisieren. Darauf deuten die Nachwahlbefragungen hin. In der Gruppe der 30- bis 59-jährigen männlichen Wähler wurde die AfD laut der Forschungsgruppe Wahlen die stärkste Partei. (rf)

 

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion