Tabubruch: “CDU-AfD Koalition nicht aussschließen” – CDU Bundestagsabgeordnete Bellmann dafür

Die CDU schloss eine Koalition mit der AfD bislang offiziell aus. Nun gibt es eine erste Stimme unter den Bundestagsabgeordneten der Partei, die widerspricht. Nach den schlechten Ergebnissen bei den letzten Landtagswahlen meldet sich die sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann zu Wort.

Die CDU müsse sich in Zukunft die Frage stellen, welche Machtoptionen sie habe, so Bellmann gegenüber der „Huffington Post“. „Vielleicht nicht heut oder morgen, aber für immer und ewig kann die Union eine Koalition mit der AfD auf Landes- und Bundesebene nicht ausschließen“.

Akzeptable Leute unter AfD-Wählern

Die CDU würde die Anhänger der AfD ignorieren unter denen es „durchaus akzeptable Leute“ gebe, mit denen ein Dialog möglich wäre.

Bellman gehört zum konservativen „Berliner Kreis“, der in einer Erklärung von Mittwoch davor warnt, die AfD zu ignorieren. Darin heißt es: „Der Vorhalt, konservative Wähler hätten ohnehin keine Alternative zur CDU, hat sich als eine gefährliche Fehleinschätzung erwiesen“. (Siehe: Leitkultur und Patriotismus als „rechts“ abgestempelt: Konservative in Union kritisieren Merkels Führungsstil)

Die Politiker befürchten weitere Stimmverluste für die CDU. Bellmann hält sogar Zahlen von unter 30 Prozent bei den Bundestagswahlen 2017 für möglich, sollte keine Kurskorrektur erfolgen. Sonst wäre es möglich, dass die AfD sogar 20 Prozent bei den kommenden Landtagswahlen und der Bundestagswahl einholt, so die CDU-Frau.

Wie tief sind die Gräben wirklich zwischen AfD und CDU?

Wie CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte: „Wenn man sich die Inhalte anguckt, kann es keine Zusammenarbeit zwischen Union und AfD geben.“ Doch, wo in den Ostbundesländern die AfD zweistellige Zahlen erzielen konnte, gebe es immer wieder Anbahnungen, so Bellmann. Wo man Seite an Seite in der Opposition sitzt werde sich zeigen, wie groß die Gräben wirklich sind.