CDU-Politiker Günther: Jamaika-Koalition kann auch im Bund funktionieren

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) kann sich nach den ersten Erfahrungen mit Schwarz-Gelb-Grün in Kiel eine Jamaika-Koalition auch im Bund vorstellen.

„Ich glaube, dass eine Jamaika-Konstellation auch im Bund funktionieren kann, besonders wenn es bei den Partnern menschlich stimmt“, sagte Günther dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Mittwoch.

Der schleswig-holsteinische CDU-Chef hatte nach seinem Sieg bei der Landtagswahl Anfang Mai ein Bündnis mit den Grünen und der FDP geschmiedet. „Bei uns gab es vom ersten Tag an ein gemeinsames Verständnis der Spitzenleute. Wenn eine solche Situation im Bund auch einmal gegeben wäre – warum nicht auch da?“, sagte Günther.

Allerdings fügte er hinzu: „Realistisch muss man sagen, dass die Hürden zwischen Union, FDP und Grünen auf Bundesebene höher sind als auf Landesebene.“ In Berlin wäre nach der Bundestagswahl „ein Zweier-Bündnis sicher besser – und möglichst keine große Koalition“. Dabei würde Günther Schwarz-Gelb einer Koalition mit den Grünen vorziehen, wenn beide auf Grundlage des Wahlergebnisses vom 24. September möglich wären.

Eine Jamaika-Koalition auf Landesebene gibt es derzeit nur in Schleswig-Holstein. Auch im Saarland hatte es ein solches Dreierbündnis vorübergehend schon gegeben. (afp)