CDU und FDP in Thüringen lehnen organisierte Kooperation mit Rot-Rot-Grün ab

Am Montag sagten CDU-Landesparteichef Mike Mohring und FDP-Chef Thomas Kemmerich, dass sie einzelne Projekte einer rot-rot-grünen Landesregierung in Thüringen unterstützen könnten. Eine "organisierte" Zusammenarbeit schlossen beide Parteichefs jedoch aus.
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Die Landesfahne von Thüringen vor der Staatskanzlei in Erfurt.Foto: Candy Welz/dpa/dpa
Epoch Times13. Januar 2020

Bei Mehrheitsfindungen nach der Wahl in Thüringen wollen CDU und FDP die geplante rot-rot-grüne Minderheitenregierung nicht durch dauerhafte Kooperationen im Rahmen fester Strukturen unterstützen. Das sagten CDU-Landesparteichef Mike Mohring und sein FDP-Kollege Thomas Kemmerich am Montag in Erfurt nach einem ersten Gespräch mit den Spitzen von Linken, SPD und Grünen. Zusammenarbeit bei einzelnen Projekten sei aber möglich.

Kemmerich sagte, es werde keine „Blankoschecks“ für die geplante rot-grün-rote Minderheitenregierung geben. Vorschlägen für konkrete Vorhaben werde sich die FDP aber nicht verschließen. Gespräche darüber könnten fallweise und jederzeit im Landtag geführt werden. Ein eigenes Gremium für solche Abstimmungsprozesse zwischen Linken, SPD, Grünen, CDU und FDP lehne seine Partei ab.

Mohring betonte, die CDU sei „offen und gesprächsbereit bei konkreten Projekten“ und werde sich entsprechenden Gesprächseinladungen von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nicht verweigern. Seine Partei werde jedoch das „ideologische Projekt Rot-Rot-Grün nicht verlängern“. Auch eine Wahl Ramelows zum Ministerpräsidenten schloss Mohring ebenso wie FDP-Parteichef Kemmerich erneut aus.

Keine der parteipolitisch möglichen Koalitionen hätte im thüringischen Landtag eine Mehrheit

Die Mehrheitsverhältnisse nach der Landtagswahl vom 27. Oktober reichen für klassische Zweier- oder Dreierbündnisse nicht aus. Ramelow plant eine Minderheitenregierung mit SPD und Grünen, die für Mehrheiten fallweise auf die Unterstützung von CDU und FDP angewiesen wäre. Linke, SPD und Grüne einigten sich inzwischen grundsätzlich auf ein solches Modell.

Letzte Details sollen in den kommenden Tagen geklärt werden. Parallel läuft die Debatte darüber, wie das Verhältnis von Rot-Rot-Grün zu CDU und FDP aussehen könnte. Ramelow wirbt seit der Wahl um eine projektbezogene Zusammenarbeit mit der CDU.(afp)



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