Charité-Virologe Drosten: Auch wenn wir impfen, wird der Großteil der Bevölkerung weiter Masken tragen

In einem Interview mit der „Deutschen Welle“ gab der Charité-Virologe Christian Drosten eine Einschätzung zu den bevorstehenden Monaten ab. Danach werde man sogar noch bis Ende 2021 in Deutschland Mund-Nasen-Bedeckungen tragen.
Titelbild
Charité-Virologe Christian Drosten.Foto: Alexander Becher - Pool/Getty Images
Von 12. Oktober 2020

„Die Masken bekommen wir so schnell nicht los. Denn auch wenn wir mit den Impfungen beginnen, wird der größte Teil der Bevölkerung weiter Masken tragen müssen“, sagte Drosten. In Ländern wie Deutschland, wo es nur wenige Infektionen gebe, werde es keine breite Immunität geben. Er geht davon aus, dass dies wahrscheinlich auch für andere europäische Länder so sei.

In Afrika hingegen scheinen nach seinen Angaben die Krankheitsverläufe weniger schlimm zu sein. Das könne an der jungen Altersstruktur liegen. „Wir wissen nicht, wie sich das Virus verhält, wenn es sich auf dem Land ausbreitet. Wir wissen auch nicht, welchen Status die Epidemie dort gerade hat“, erklärte Drosten. Es gebe Daten, nach denen die Infektionen zurückgehen. Aber man wisse nicht, ob man das verallgemeinern könne. „In den Städten schwächt sich die Epidemie möglicherweise ab, aber es ist genauso gut möglich, dass sie erst noch richtig kommt“, sagte Drosten.

Im Hinblick auf die Herbst/Winter-Saison wirft Drosten einen Blick nach Frankreich, Großbritannien und Spanien. Was man dort sehe, werde man auch in Deutschland erleben, „wenn wir nicht sehr früh und so reagieren, dass es für die Wirtschaft erträglich und trotzdem zielgerichtet ist.“

Es sei eine schwierige Aufgabe, „den richtigen Punkt zu finden, an dem wir die Maßnahmen, die wir gerade haben und an denen nichts zu kritisieren ist, verändern müssen“.

Wie lange man noch weiter mit der Maske leben müsse, sei eine sehr regionale Frage. „Es würde mich also nicht wundern, wenn in Teilen der Welt im nächsten Jahr die Bevölkerung geschützt ist“, sagte Drosten. Aber das bedeute, dass sie eine Epidemie durchgemacht hätten, die aufgrund ihrer Altersstruktur nicht als eine so schwere Epidemie erscheinen möge. In Afrika könnte das zum Beispiel so sein. „Zumindest wünsche ich mir, dass das jüngere Altersprofil die afrikanischen Bevölkerungen schützt“, betonte Drosten.

In anderen Teilen der Welt, in denen das Konzept [Anm.d.Red.: wie in Deutschland] darin bestehe, eine weit verbreitete Virusübertragung zu vermeiden und auf den Einsatz eines Impfstoffs zu warten, „können wir damit rechnen, dass wir bis Ende 2021 Masken tragen werden“. Es sei unmöglich, genaue Vorhersagen zu machen, aber das nächste Jahr werde ein Jahr sein, „in dem wir Masken tragen“.

Sinneswandel bei der Maskenpolitik

In einem Interview beim RBB vom 30. Januar 2020 hatte der Charité-Virologe über Gesichtsmasken gesagt, dass man damit das Coronavirus nicht aufhalte. „Die technischen Daten dazu sind nicht gut, für das Aufhalten mit der Maske.“

Das Robert Koch-Institut (RKI) riet anfangs konsequent vom Tragen einer Gesichtsmaske ab. So sagte RKI-Vize Lars Schaade in einer Pressekonferenz am 28. Februar: „Wir empfehlen ebenfalls nicht die Benutzung von Gesichtsmasken oder Mund-Nasen-Schutz in der allgemeinen Öffentlichkeit oder im Alltagsleben.“

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Am 31. März hieß es plötzlich vom RKI: Das medizinische Personal trage FFP-2-Masken, um sich vor Infektionen zu schützen. Der Mund-Nasen-Schutz hingegen schütze lediglich andere Menschen vor der eigenen Infektion. „Das ist sinnvoll und das empfehlen wir seit Anfang an“, sagte RKI-Chef Lothar Wieler. In der Pressekonferenz vom 3. April betonte er sodann, dass eine Empfehlung zum Tragen von Masken nicht geändert worden sei.

Im Epidemiologischen Bulletin des RKI vom 7. Mai 2020 heißt es: „Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Einsatz von Mund-Nasen-Bedeckungen die zentralen Schutzmaßnahmen, wie die (Selbst-)Isolation Erkrankter, die Einhaltung der physischen Distanz von mindestens 1,5 m, die Hustenregeln und die Händehygiene zum Schutz vor Ansteckung, nicht ersetzen kann.“ Generell gehe eine längere Tragedauer mit einer erhöhten Kontaminationsgefahr einher.

In Hamburg gilt ab heute (12. Oktober) eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen – Gesichtsvisiere sind in Hamburg auch nicht mehr als Mund-Nasen-Bedeckung anerkannt. Laut DIVI-Intensivregister werden in ganz Hamburg aktuell (Stand 12. Oktober) 15 als COVID-19-Fälle eingestufte Patienten intensivmedizinisch behandelt.

Aktuelle Zahlen

Ein Blick in das DIVI-Intensivregister zeigt, dass in ganz Deutschland aktuell 572 als COVID-19-Fälle eingestufte Patienten in Krankenhäusern intensivmedizinisch versorgt werden. 284 von ihnen werden beatmet. Derzeit (Stand 12. Oktober) gibt es 30.262 betreibbare Intensivbetten, von denen 9.377 frei sind.

aktuell in Behandlung aktuell invasiv beatmet Intensivbetten aktuell belegt Intensivbetten aktuell frei
Summe 568 278 20.885 9.377
Baden-Württemberg 66 30 2.230 1.002
Bayern 70 47 2.994 1.277
Berlin 49 20 1.003 227
Brandenburg 8 3 573 270
Bremen 5 3 178 62
Hamburg 15 7 556 275
Hessen 46 25 1.697 563
MV 6 4 551 236
Niedersachsen 37 18 1.680 918
NRW 182 84 5.135 2.033
Rheinland-Pfalz 19 7 859 588
Saarland 9 4 363 203
Sachsen 30 13 1.145 652
Sachsen-Anhalt 10 7 730 323
Schleswig-Holstein 6 4 579 457
Thüringen 10 2 612 291

Darüber hinaus gibt es eine Notfallreserve von 12.147 Intensivbetten, die im Bedarfsfall innerhalb von sieben Tagen zusätzlich aufgestellt werden können.

In der 40. Kalenderwoche wurden laut RKI-Bericht vom 7. Oktober 2020 über eine Million PCR-Tests durchgeführt. Von den 1.095.858 Tests fielen 17.964 positiv aus, was einer Positivrate von 1,64 Prozent aller durchgeführten und gemeldeten Tests entspricht.

Laut dem Lagebericht der obersten staatlichen Gesundheitsbehörde vom 10. Oktober 2020 wertet das RKI übrigens „alle labordiagnostischen Nachweise von SARS-CoV-2 unabhängig vom Vorhandensein oder der Ausprägung einer klinischen Symptomatik als COVID-19-Fälle“; mit anderen Worten: ob die positiv Getesteten tatsächlich Symptome haben, erkrankt oder schwer erkrankt sind, darüber gibt es in der veröffentlichten RKI-Statistik keine Hinweise.



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