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Corona-Mutation B117 erstmals in Deutschland und Japan nachgewiesen

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Eine Laborantin untersucht Corona-Tests.

Foto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

UPDATE 25.12.2020, 14.55 Uhr
Die zuletzt insbesondere mit Großbritannien in Verbindung gebrachte Mutation B117 des Coronavirus ist erstmals auch in Japan nachgewiesen. Das teilten die japanischen Behörden am Freitag mit. Es soll mindestens fünf Fälle geben, die betreffenden Personen waren zwischen dem 18. und 21. Dezember über Flughäfen in Tokio und Osaka eingereist, jeweils aus Großbritannien ankommend.
Vier Personen hätten keine Symptome, ein Über-60-Jähriger klage über Erschöpfung, hieß es.  Experten gehen davon aus, dass die Corona-Mutation bereits in vielen Ländern verbreitet, aber noch nicht überall nachgewiesen ist. Sie führt nach ersten Erkenntnissen nicht zu einem schwereren Krankheitsverlauf, scheint aber ansteckender zu sein. Die zugelassenen oder kurz vor der Zulassung stehenden Impfstoffe sollen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegen B117 wirksam sein.
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In Baden-Württemberg ist am Donnerstag bei einer Frau die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Es handele sich um den ersten bekannten Fall in Deutschland, teilte ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums mit. Die Frau sei am 20. Dezember aus Großbritannien über den Flughafen Frankfurt/Main nach Baden-Württemberg eingereist. Sie besuche derzeit Angehörige im Landkreis Freudenstadt und befinde sich in häuslicher Isolation.
Die mutierte Variante B.1.1.7 des Coronavirus war erstmals in Großbritannien nachgewiesen worden. Die Frau habe bereits am Sonntag bei Ankunft am Frankfurter Flughafen wie alle anderen Passagiere der von London-Heathrow kommenden Maschine einen Schnelltest gemacht, der positiv ausfiel. Verwandte hätten sie mit dem Auto vom Flughafen abgeholt, seitdem sei sie in häuslicher Isolation. Zur Diagnosesicherung erfolgte dem Sprecher zufolge am Montag ein PCR-Test, der ebenfalls positiv ausgefallen sei.
Die Abstrichprobe sei an das zuständige Labor der Berliner Charité gesandt worden. Von dort sei am heutigen Donnerstag der Nachweis der Virusvariante B.1.1.7 erfolgt. Die Frau habe am Montag milde Krankheitssymptome entwickelt, teilte der Sprecher mit. Insgesamt seien drei enge Kontaktpersonen ermittelt worden, die sich ebenfalls in Quarantäne befänden. Sie seien bislang nicht erkrankt, auch hier wurde eine Abstrich-Untersuchung in die Wege geleitet.
Die britische Regierung hatte am vergangenen Wochenende darüber berichtet, dass sich in Teilen Englands eine Variante von Sars-CoV-2 ausgebreitet habe, die bis zu 70 Prozent ansteckender sein könnte als die bisherige Form. Dies hatte weltweit Besorgnis ausgelöst. Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Dienstag ein generelles Beförderungsverbot für Reisende aus Großbritannien, Nordirland und Südafrika verhängt, um eine Ausbreitung nach Kontinentaleuropa zu verhindern.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, geht davon aus, dass die Impfstoffe gegen das Coronavirus auch bei einen mutierten Erreger helfen. Die Impfungen in Deutschland sollen am Sonntag starten.

Paul-Ehrlich-Institut kündigt weitere Untersuchungen an

Das Paul-Ehrlich-Institut hatte zuvor eine Untersuchung angekündigt, ob der durch Impfung erzeugte Immunschutz auch die neue Virusvariante neutralisieren könne. „Für die entsprechenden Experimente werden zwei bis drei Wochen benötigt“, teilte das für die Impfstoffzulassung in Deutschland zuständige Institut mit. Es wies zudem darauf hin, dass eine zügige Umstellung auf neue Virusvarianten möglich sei.
Auch wenn Medienberichten zufolge das mutierte Virus ansteckender sein soll, so ist dies nicht mit einem höheren Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung gleichzusetzen, gaben Experten zu verstehen.  (afp/dts)

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