CSU-Jugend will „frisches Gesicht“ – Seehofer: Kritik aus eigenen Reihen ist „schädlich“

"Obwohl im Parteivorstand einstimmig beschlossen wurde, dass eine Personaldiskussion während der Gespräche in Berlin nicht erfolgen soll, erlebe ich seit der Bundestagswahl ein ununterbrochenes Trommelfeuer gegen meine Person aus der eigenen Partei", meinte CSU-Chef Horst Seehofer.
Titelbild
CSU-Chef Horst Seehofer.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times5. November 2017

Im Führungsstreit der CSU hat Parteichef Horst Seehofer mangelnde Unterstützung beklagt. „Obwohl im Parteivorstand einstimmig beschlossen wurde, dass eine Personaldiskussion während der Gespräche in Berlin nicht erfolgen soll, erlebe ich seit der Bundestagswahl ein ununterbrochenes Trommelfeuer gegen meine Person aus der eigenen Partei“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Bild am Sonntag“. Dies sei „ohne Frage schädlich“.

Er lasse sich „dadurch aber in keiner Weise beeinflussen“, versicherte Seehofer. „Jetzt geht es erst einmal um die Durchsetzung unserer Positionen in Berlin.“ Nach den Sondierungsgesprächen zwischen CDU, CSU, FDP und den Grünen werde er „klar und deutlich“ reagieren.

Reichhart: „Wollen frisches Gesicht“

Der Vorsitzende der Jungen Union in Bayern, Hans Reichhart, erneuerte dagegen seine Kritik an dem CSU-Chef. Seehofer hätte sich bei der JU-Landesversammlung in Erlangen der Kritik stellen müssen, sagte Reichhart am Samstag dem BR. „Da kann man nicht sagen: Diskutiert nicht über die Ursachen.“

Seehofer hatte einen geplanten Rede-Auftritt in Erlangen kurzfristig abgesagt. Der JU-Chef forderte im BR erneut einen personellen Neuanfang: „Wir wollen ein frisches Gesicht, für das wir bei der Landtagswahl kämpfen.“ Dies hatte die JU bei ihrer Versammlung in Erlangen mit großer Mehrheit beschlossen.

Seehofer will erneut für CSU-Vorsitz kandidieren

Zuvor hatte es bereits aus der CSU-Landtagsfraktion sowie aus mehreren Orts- und Kreisverbänden Rücktrittsforderungen an Seehofer wegen des historisch schlechten Abschneidens der Partei bei der Bundestagswahl im September gegeben.

Seehofer hatte wiederholt erklärt, beim für Mitte Dezember geplanten Parteitag erneut für den CSU-Vorsitz kandidieren zu wollen. Doch auch seinem innerparteilichen Gegenspieler Markus Söder, derzeit bayerischer Finanzminister, werden Ambitionen auf den Spitzenposten nachgesagt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion