CSU-Nachwuchs stellt sich offen gegen Parteichef Seehofer

Im Führungsstreit der CSU stellt sich die bayerische Junge Union offen gegen CSU-Chef Horst Seehofer. Sie forderten am Samstag einen Rückzug Seehofers von der Parteispitze vor der Landtagswahl im Herbst 2018.
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CSU-Logo November 2005Foto: Jan Pitman/Getty Images
Epoch Times4. November 2017

Im Führungsstreit der CSU wird die Luft für Parteichef Horst Seehofer dünner: Die bayerische Junge Union (JU) forderte am Samstag einen Rückzug Seehofers von der Parteispitze vor der Landtagswahl im Herbst 2018. Der CSU-Nachwuchs ist die erste große Parteiorganisation, der sich offen gegen den bayerischen Ministerpräsidenten stellt.

„Für einen Erfolg bei der Landtagswahl im kommenden Jahr braucht es einen glaubwürdigen personellen Neuanfang“, heißt es in einer Erklärung, die bei der Landesversammlung der JU Bayern in Erlangen mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. „Bei allen Verdiensten, die sich Horst Seehofer zweifellos in vielen Jahrzehnten für die CSU, Bayern und Deutschland erworben hat, muss er jetzt den Weg bahnen für einen geordneten Übergang an der Spitze der Staatsregierung.“

Zuvor hatte es bereits aus der CSU-Landtagsfraktion sowie aus mehreren Orts- und Kreisverbänden Rücktrittsforderungen an Seehofer wegen des historisch schlechten Abschneidens der Partei bei der Bundestagswahl gegeben. Seehofer hatte wiederholt erklärt, beim für Mitte Dezember geplanten Parteitag erneut für den CSU-Vorsitz kandidieren zu wollen. Doch auch seinem innerparteilichen Gegenspieler Markus Söder, derzeit bayerischer Finanzminister, werden Ambitionen auf den Spitzenposten nachgesagt.

Seehofer hatte einen ursprünglich am Samstag geplanten Redeauftritt bei der JU-Versammlung in Erlangen kurzfristig abgesagt und dies mit den Sondierungen für eine Jamaika-Koalition in Berlin begründet. „Es ist schon ein unüblicher Vorgang, dass der Parteivorsitzende der Diskussion mit der JU-Basis ausweicht“, kritisierte der bayerische JU-Chef Hans Reichhart die Absage. Am Sonntag wird Söder beim CSU-Nachwuchs erwartet. (afp)



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