CSU-Präsidium stellt sich geschlossen hinter Söder als Kanzlerkandidat

Während sich der CDU-Vorstand als auch das CDU-Präsidium für Laschet als ihren Lieblings-Kandidaten für das Kanzleramt ausgesprochen haben, stellt sich die Schwesterpartei CSU voll hinter ihren Kandidaten Söder.
Titelbild
Armin Laschet (CDU), Ralph Brinkhaus (CDU), Alexander Dobrindt (CSU) und Markus Söder (CSU) während einer gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich eines Fraktionsmeetings von CDU und CSU mit Parteichefs Armin Laschet von der CDU und Markus Söder von der CSU am 11. April 2021 in Berlin.Foto: Clemens Bilan - Pool / Getty Images
Epoch Times12. April 2021

In einer CSU-Präsidiumskonferenz hat sich die Parteispitze der kleineren Unionstochter am Montagnachmittag einstimmig für Parteichef Markus Söder als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen, berichtet die „Bild“-Zeitung. Sie beruft sich dabei auf Teilnehmerangaben.

Sämtliche Redner hätten, viele auch unter Verweis auf die Umfragen, für Söder plädiert, hieß es dort.

Es gebe in der CSU die Überzeugung, dass Söder der am besten geeignete Kandidat der Union sei, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume im Anschluss an die Sitzung des Präsidiums. Nun solle in einer „Verhandlungsdelegation“ von CDU und CSU über den Kanzlerkandidaten beraten werden.

Bayerns Finanzminister Albert Füracker hätte zudem – nach Angaben von Teilnehmern der Präsidiumssitzung gesagt –, dass man die CDU nur noch einmal auffordern könne, in sich zu gehen, wer der Stärkste sei.

Es habe bislang keinen Laschet-Effekt gegeben, berichtet die „Bild“-Zeitung. Hier heißt es auch, dass Füracker die tiefe Sorge habe, dass die Union Wahlen verliere, nur weil man falsche Schlüsse gezogen habe.

CDU-Niedersachsen macht Aufstand gegen Laschet-Kandidatur

So klar wie es in der CDU-Führung für Laschet aussieht, ist es an der Parteibasis allerdings nicht. In Niedersachsen zeigt sich heftige Gegenwehr gegen Laschet. Fritz Güntzler, derstellvertretende Landesvorsitzende der CDU Niedersachsen, stellt sich in einem „Bild“-Interview entschieden gegen sein Präsidium.

„Es ist heute keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Laschet hat immer noch die Möglichkeit, jemand anderen vorzulassen. Es ist zum Glück noch nicht entschieden.“

Güntzler erwarte ein Mitspracherecht von Fraktion und der Parteibasis, denn dort brodle es, berichtet gegenüber der Boulevard-Zeitung. „Ich habe das in 30 Jahren CDU-Mitgliedschaft noch nicht erlebt. Unsere Mitglieder schätzen zwar Laschet als Vorsitzenden, aber sie wollen mit Söder in den Wahlkampf ziehen. Es ist ein eindeutiges Stimmungsbild in Niedersachsen“, so der Alandesvorsitzende.

Söder selbst sagte, er habe die klare Unterstützung der CDU-Führungsgremien für CDU-Chef Armin Laschet als Kanzlerkandidat mit Respekt zur Kenntnis genommen. Es müssten aber auch die Stimmen aus den Landesverbänden der CDU berücksichtigt werden, dies müsse „in den nächsten Tagen“ in Ruhe eingeordnet werden.

„Zumindest gibt es da noch Diskussionsbedarf“, sagte Söder. Die Entscheidung müsse auch abgeglichen werden mit der Stimmung in der Bevölkerung.

Söder und Blume sprachen sich zugleich gegen eine von der CSU-Landtagsfraktion geforderte Befragung der Mitglieder von CDU und CSU aus. Die Zeit dafür sei zu kurz, sagte Söder. (afp/er)



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