CSU will moderner werden: Vorstandsmitglieder unter 35 Jahren, Online-Mitgliedschaft und mehr Frauen

Die CSU will mehr Menschen die Teilhabe an der Parteiarbeit schmackhaft machen. Dafür sollen einige Neuheiten und Änderungen eingeführt werden.
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Die CSU will moderner werden. Dazu sind einige Änderungen und Neuheiten geplant.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Oktober 2019

Die CSU wird in den Vorstandsebenen der Partei zwingend die Mitgliedschaft einer Person unter 35 Jahren vorschreiben.

„Wir erhöhen die Repräsentanz junger Mitglieder, indem wir in den Vorständen einen der Stellvertreterposten für eine Person unter 35 Jahren reservieren werden. Das ist ein Ausrufezeichen an die Jugend“, sagte Generalsekretär Markus Blume der „Welt“ (Samstagausgabe).

Auf den unteren Parteiebenen werde die CSU die Möglichkeit eröffnen, dass dazu ein weiterer Stellvertreter eingerichtet werden kann. „Einer muss in jedem Fall mit einer Person unter 35 besetzt werden. An der Parteispitze wird es bei fünf Stellvertretern bleiben, hier soll einer jünger als 40 sein“, so Blume. Wirksam werde das erst in zwei Jahren, da zuvor die Parteisatzung geändert werden muss.

Online-Mitgliedschaft für einen niedrigeren Mitgliedsbeitrag

Um mehr Menschen die Teilhabe an der Parteiarbeit schmackhaft zu machen, führt die CSU zudem eine Online-Mitgliedschaft ein. „Wir wollen es so einfach wie noch nie machen, Teil der CSU zu werden. Wir werden deshalb auf dem Parteitag eine Online-Mitgliedschaft einführen“, sagte der CSU-Politiker mit Blick auf den Parteitag Ende kommender Woche.

„Ein Online-Mitglied kann nicht alle Rechte haben, die ein ordentliches Mitglied hat. Eine Mitwirkung bei der Aufstellung von Kandidaten wird nicht möglich sein. Aber bei der inhaltlichen Positionierung der CSU kann man seinen Beitrag leisten.“

Der Mitgliedsbeitrag liege etwas niedriger als bei der normalen Mitgliedschaft. „Es wird etwas preiswerter sein, aber es ist nicht billig.“

Online-Parteitage – dafür muss die Satzung geändert werden

Schließlich will die CSU in München eine Satzungsänderung beschließen, die Online-Parteitage möglich macht. Blume fordert in dem Zusammenhang auch die Änderung des Parteiengesetzes.

„Was die Beschlussfähigkeit eines solchen Gremiums betrifft: Das Parteiengesetz zieht dem noch sehr enge Grenzen. Deshalb halte ich es für notwendig, dass wir an das Parteiengesetz rangehen und es an die heutige Zeit und ihre Möglichkeiten anpassen.“

Frauenanteil in der CSU soll steigen

Blume will auch den Frauenanteil steigern. Die Junge Union störte sich bislang an der geplanten Einführung einer Frauenquote. „Es ist uns gelungen, eine Lösung zu finden, die für alle gut ist“, so Blume: „Unser Ziel ist die Geschlechter-Parität bei der Besetzung von herausgehobenen Funktionen in den Vorstandschaften. Das wird der Parteitag hoffentlich beschließen.“

Darüber hinaus sollen alle Mitglieder der Frauenunion, die nicht automatisch auch Parteimitglieder sind, ein Parteibuch erhalten. „Wir werden dies jetzt als Doppelmitgliedschaft regeln, in der Frauenunion und in der CSU. Den jetzigen Frauen-Union-Mitgliedern händigen wir eine Probemitgliedschaft in der CSU für zwei Jahre aus, die sie nichts kosten wird. Wir hoffen, sie bleiben auch danach dabei.“

Damit erreiche die CSU einen Frauenanteil von annähernd 30 Prozent, derzeit sind es 21 Prozent. (dts)



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