Das „Öl des 21. Jahrhunderts“: Professor kritisiert Städte – heikler Umgang mit Bürgerdaten

Dürfen Kommunen Daten von Bürgern gewinnbringend verkaufen? Selbst anonymisierte Daten könnten heikel sein, erklärt der Kasseler Professor für Öffentliches Recht und IT-Recht, Gerrit Hornung.
Titelbild
Kommunen sollten Daten ihrer Bürger lieber kostenlos bereitstellen (wo es möglich ist), um Innovationen zu fördern.Foto: iStock
Epoch Times14. April 2018

Der Kasseler Professor für Öffentliches Recht und IT-Recht, Gerrit Hornung, mahnt zu „großer Zurückhaltung“ bei der Frage, ob und unter welchen Umständen Kommunen Daten von Bürgern gewinnbringend verkaufen dürfen.

Selbst scheinbar anonymisierte Daten könnten heikel sein, sagte Hornung dem „Spiegel“. Da sich „Daten mit Zusatzinformationen anreichern lassen, bestehe immer das Risiko, dass sich scheinbar entpersonalisierte Daten am Ende repersonalisieren lassen“.

Es gebe dafür „auch keine echte datenschutzrechtliche Lösung“, erklärte Hornung im „Spiegel“. Die Daten könnten nicht zurückgeholt werden. Zwar hätten Kommunen Kosten, um an diese Daten zu kommen, so Hornung, allerdings erfüllten die Kommunen insoweit nur ihre Aufgaben und bekämen dafür Steuereinnahmen.

Der Professor schlägt deshalb vor,

solche Daten nicht gewinnbringend zu verkaufen, sondern diese dort, wo es datenschutzrechtlich vertretbar erscheint, kostenlos bereitzustellen, um Innovationen zu fördern“.

Ein Vertreter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes hatte Daten, die Kommunen über ihre Bürger haben, als „Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet, mit denen sich zusätzliche Einnahmen erzielen ließen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion