De Maizière: Hunderte türkische Amtsträger wollen Asyl in Deutschland

Im Juli 2016 scheiterte der Putschversuch in der Türkei. Seitdem stellten 250 türkische Diplomaten und 365 Dienstpassinhaber einen Asylantrag in Deutschland.
Titelbild
Frau mit türkischer Flagge (Symbolbild).Foto: Alexander Koerner/Getty Images
Epoch Times11. September 2017

Seit Juli 2016 haben 250 Menschen mit türkischem Diplomatenpass und 365 sogenannte Dienstpassinhaber einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Das sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) der „Rhein-Zeitung“ (Montagausgabe) unter Berufung auf eine Statistik bis Ende August dieses Jahres.

Die Angaben umfassen auch die Familienangehörigen von Diplomaten und Dienstpassinhabern. Für de Maiziere ist dies „eine beachtliche, aber auch nicht extrem hohe Zahl“. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge behandele jeden dieser Fälle „wie alle anderen auch, nach Recht und Gesetz“.

Rund 150.000 Staatsbedienstete, darunter Polizisten, Justizbeamte und Lehrer, wurden seit dem gescheiterten Staatsstreich im Juli 2016 in der Türkei entlassen. Sie werden verdächtigt, Anhänger der Gülen-Bewegung zu sein, die von der türkischen Regierung für den Putschversuch verantwortlich gemacht wird.

Die Asylanträge von türkischen Amtsträgern sind ein Streitpunkt in den äußerst angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert die Auslieferung der Asylsuchenden, unter denen sich auch mehrere Offiziere der türkischen Armee befinden. Die Türkei hält nach Angaben des Auswärtigen Amtes zehn deutsche Staatsbürger aus politischen Gründen in Haft. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) wirft Erdogan vor, die Häftlinge als „Geiseln“ zu halten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion