„Der Dritte Weg“ – Links- oder rechtsradikal? Neonazis marschieren mit kommunistischen Slogans in Chemnitz auf
"Der Dritte Weg" wird als rechtsradikal eingestuft. Aber was ist eigentlich rechtsradikal? Auf einer Demo in Chemnitz marschieren die Neonazis in knallroten T-Shirts mit Slogans wie: "National, Revolutionär, Sozialistisch" durch die Stadt. Neonazis und National-Sozialisten - alles Kommunisten?

"Der Dritte Weg"
Foto: Reuters
Großeinsatz der Polizei in Chemnitz: Mehrere Hundert Neonazis sind am 1. Mai in der Innenstadt aufmarschiert, und einige Tausend Menschen haben sich zu verschiedenen Gegendemonstrationen wie „Chemnitz Nazifrei“ und „Hand in Hand“ versammelt.
Zu dem Aufmarsch am sogenannten Arbeiterkampftag hatte die Partei „Der Dritte Weg“ aufgerufen, die vom Verfassungsschutz als „rechtsextremistisch“ eingestuft wird.
Interessanterweise tragen die Neonazis Banner und T-Shirts, die sehr an eine kommunistische Bewegung erinnern. Slogans wie „Kapitalismus zerschlagen, für Familie, Heimat und Tradition“ stehen auf ihren Bannern.
Auf den knallroten T-Shirts der Teilnehmer steht auch „Heimat“ und „Familie“. Die Schrift ist mit Hammer und Schwert unterlegt – was Hammer und Sichel auf der Flagge des Kommunismus ähnelt. Demonstranten tragen Jacken mit der Aufschrift „National, Revolutionär, Sozialistisch“.

Der Dritte Weg.
Foto: Reuters
Auf anderen Bannern steht „Arbeit adelt“ und „Kriminelle Ausländer raus“ und „Nationaler Sozialismus jetzt“.
Eine Trommelgruppe führte den Aufmarsch an. Nach Angaben des sächsischen Verfassungsschutzes orientiert sich die 2013 gegründete Partei „Der Dritte Weg“ an der Ideologie des National-Sozialismus.
Dabei wird die „Schaffung eines Deutschen Sozialismus“ gefordert, der eine Verbindung zur völkisch-nationalistischen Weltanschauung des 25-Punkte-Programms der NSDAP nahelegt. Gegründet wurde die Partei vom langjährigen NPD-Funktionär Klaus Armstroff.
https://www.youtube.com/watch?v=qLsWmqPz1kk
Es wird in Bezug auf den „Dritten Weg“ auch immer von einer „rechtsextremen Partei“ gesprochen. Tatsächlich aber gibt es zwischen der Antifa und dem „Dritten Weg“ nur wenig Unterschied:
„Der Dritte Weg“ will einen Nationalen Sozialismus und die Antifa träumt von einer kommunistischen Weltordnung ohne Grenzen und Kultur – beide wollen ihre sogenannten antifaschistischen Ideen mit Terror und Gewalt durchsetzen.
Beide Organisationen sind im Kern kommunistisch.

Der Dritte Weg.
Foto: Reuters
CDU-Politiker Kretschmer auf Gegendemo
Es gab auch Gegendemonstrationen. Mit dabei war Christine Schletter: „Wir sind eine kleine Familie, und man denkt natürlich an die Zukunft, und das, was gerade passiert, jetzt nicht nur in Chemnitz, sondern in Deutschland gesehen, finde ich schon erschreckend“, sagte die Gegendemonstrantin.
„Gerade auch Sachsen und Dresden, das ist alles sehr nah, es ist alles nicht mehr so, dass wir das ignorieren können, und das möchte ich auch nicht. Und deswegen ist es uns wichtig, heute das zu genießen, da zu sein, Gesicht zu zeigen und Stellung zu beziehen.“
An einer der Gegendemonstrationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB nahm auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) teil.
Die Chemnitzer Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz und wird von anderen sächsischen Polizeidienststellen sowie Bereitschaftspolizisten aus Bayern und NRW unterstützt. Auch die Bundespolizei ist vor Ort. Bis zum Nachmittag blieb die Lage vor Ort zunächst weitgehend friedlich. (so/reuters)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.