Der Hambacher Forst als Quasireligion: Schwarz-Grün holzt in Hessen ab

143 Windräder in Wäldern vernichten ebensoviel Wald wie der Hambacher Forst - warum demonstriert dort keiner? Einige Überlegungen von Vera Lengsfeld.
Titelbild
Windräder im Wald - vor allem in Hessen wird dafür Wald geopfert.Foto: iStock
Von 14. Oktober 2018

In den letzten Wochen sind wir mit Nachrichten über die Aktivitäten von Waldschützern im Hambacher Forst förmlich zugeschüttet worden. Die Grünen hatten sogar einen Parteitag an den Rand des Waldes verlegt, obwohl sie zuvor der Rodung zugestimmt hatten.

Kaum eines der Medien, die dem gesetzwidrigen Treiben der Waldschützer viel Positives abgewinnen konnten, hat sich mit der abgrunddtiefen Heuchelei beschäftigt, die dem “Widerstand” gegen die Abholzung des Hambacher Forstes innewohnt.

Gastautor A. Z. hat genauer hingeschaut:

Im Hambacher Forst sollen noch ca. 200 ha Fläche gerodet werden. Ein Fußballfeld hat ca. 0,7 ha Fläche. Der noch vorhandene Hambacher Forst entspricht also ca. 286 Fußballfeldern. Für Windräder, die mitten im Wald aufgestellt werden, werden pro Windrad in der Größe von ca. 2 Fußballfeldern Bäume abgeholzt.

Nur 143 Windräder in Wäldern vernichten also ein Äquivalent des Hambacher Forstes.

Warum demonstriert dort kein „Baumretter“ oder „Berufsgrüner“ gegen die Abholzung?

In Hessen will man in „Grimms Märchenwald“ Windkraftanlagen installieren. Proteste? Habe ich in der Tagesschau noch nicht gesehen.

Hessen plant 1.000 Windräder und mehr – das siebenfache des Hambacher Waldes wird dafür abgeholzt

Hessen baut vorrangig Windräder in Wäldern, da in Hessen nur in Höhenlagen ausreichend stabile Windverhältnisse zur Energiegewinnung bestehen.

Bis 2050 sind wohl 1.000 und mehr Windräder geplant. Es werden dafür bis zum 7-fachen der Äquivalenzfläche des Hambacher Forstes abgeholzt.

Ein Hektar Wald bindet pro Jahr ca. 1 Tonne CO2. Allein in Hessen wird man also 1.400 Tonnen CO2 pro Jahr (!) NICHT binden, wenn man 1.000 Windräder in Wäldern gebaut hat.

Zum Vergleich: Mit einem Mittelklasse-Diesel kann man ca. 4.750 km in der Stadt fahren, um eine Tonne CO2 zu produzieren. Das sind bei Berufspendlern ein Jahr lang ca. 20 km Fahrtweg jeden Arbeitstag. Das CO2 eines Jahres von 1.400 Autos wird also durch Windradbau NICHT gebunden, um mit erneuerbaren Energien weniger CO2 aus Kohleverstromung zu erreichen.

Der Hambacher Forst wird zur Quasireligion überhöht. Um 200 ha Wald zu retten, nimmt man sogar einen Toten in Kauf. Dass aber an anderer Stelle Wald gerodet wird, um Windräder zu bauen, ist für diese religiös verblendeten „Aktivisten“ und für die großen Umweltvereine kein Grund zu Protest oder Handeln. Das verstehe, wer will.

Würde man wirklich den CO2-Anteil in der Luft senken wollen, müsste man den Flugverkehr reduzieren, die 200 dreckigsten Containerschiffe außer Dienst nehmen, denn die produzieren den gleichen Dreck und Abgase wie ALLE Autos der ganzen Welt zusammen. Dazu einfach keine gefrorenen Erdbeeren mehr aus China und keine Äpfel aus Neuseeland rund um den Planeten schicken. Bio ist nicht gleich Öko.

Die Abholzung des Regenwaldes muss gestoppt werden und es muss aufgeforstet werden, was das Zeug hält. Denn mehr Wald bindet mehr CO2.

 

Über die Autorin: Vera Lengsfeld ist eine deutsche Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. 1983 wurde sie wegen der Mitarbeit in einer Bürgerrechtsbewegung aus der SED ausgeschlossen und mit einem Berufsverbot belegt. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Heute ist sie freischaffende Autorin in Berlin.

Er erschien zuerst bei vera-lengsfeld.de.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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