Deutschland holt Kinder von deutschen IS-Anhängern aus Syrien zurück

Deutschland hat zum ersten Mal Kinder von deutschen Anhängerinnen der Dschihadisten des "Islamischen Staat" aus dem Nordosten Syriens zurückgeholt. Eine deutsche Delegation nahm die vier Kinder an der syrisch-irakischen Grenze in Empfang.
Titelbild
Demonstranten fordern vor dem Auswärtigen Amt in Berlin die Rückführung der Kinder von IS-Kämpfern aus Syrien.Foto: Paul Zinken/dpa
Epoch Times19. August 2019

Deutschland holt erstmals Kinder von deutschen IS-Anhängern in die Bundesrepublik zurück. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin bestätigte, dass vier Kinder, die sich bislang in Nordsyrien in Gewahrsam befunden hätten, an der irakisch-syrischen Grenze bereits von Mitarbeitern des deutschen Generalkonsulats in Erbil in Empfang genommen worden seien.

Behördenvertreter Fanar Kait, der in der kurdischen Selbstverwaltung für Auswärtige Angelegenheiten zuständig ist, erklärte bei einer Pressekonferenz am Grenzübergang Simalka, dass es sich um drei Waisenkinder handelt, die Mutter und Vater verloren haben. Das dritte Kind hat demnach nur keinen Vater mehr. Weil es schwer krank sei, habe die Mutter der Ausreise zugestimmt.

Wie der „Spiegel“ schrieb, wurde die Rückhol-Aktion von deutschen Diplomaten „minutiös und klandestin vorbereitet“. Die Behörden prüften demnach mithilfe von Hilfsorganisationen durch DNA-Tests, ob es sich um die Kinder der deutschen Mütter handelt.

„Tragischerweise“ sei ein weiterer Sohn einer der getöteten deutschen IS-Anhängerinnen nicht im Lager aufgefunden worden. Trotzdem sei entschieden worden, die Aktion zu starten.

Die Kinder sollen ihren Angaben zufolge nun an ihre Angehörigen übergeben werden.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung haben noch weitere Familien Klage auf Rückführung ihrer Angehörigen eingereicht. In nordsyrischen Flüchtlingslagern befinden sich demnach noch knapp hundert Kinder, die aufgrund der Staatsangehörigkeit mindestens eines ihrer Elternteile ein Anrecht auf die deutsche Staatsbürgerschaft hätten oder diese bereits besitzen. (dpa/rm)



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