Deutschlandtour gegen Kindesmissbrauch und Kentlers Sex-Pädagogik

Seit Sonntag rollt der "Bus der Meinungsfreiheit". Auftakt der Deutschlandtour gegen Kindesmissbrauch und Kentlers Sex-Pädagogik war am 7. September eine Veranstaltung in Erfurt. Heute findet eine Kundgebung um 15 Uhr vor dem Roten Rathaus in Berlin statt.
Titelbild
Von 8. September 2020

Schon der erste Tag machte klar, warum die Tour mit dem „Bus der Meinungsfreiheit“ so wichtig ist, heißt es auf der Website der Organisatoren. Anhänger aus dem linken Lager hätten durch Sitzblockaden, Pfeifen, Geschrei und aggressive Parolen versucht, die Kundgebung zu verhindern. Die Erfurter Polizei sei mit der Situation völlig überfordert gewesen, bis nach anderthalb Stunden Bereitschaftspolizei die Kontrolle übernahm.

Heute, am 8. September, macht das „rollende Großplakat“ mit den jungen Familien-Aktivisten von „Demo Für Alle“ und „CitizenGO“ um 15 Uhr Station vor dem Roten Rathaus in Berlin. Ihre klare Botschaft an den Berliner Senat lautet:

Übernehmen Sie Verantwortung für die Verbrechen, die unter der Ägide des Berliner Senats 30 Jahre lang an Kindern und Jugendlichen verübt worden sind.“

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Brennendes Thema der Bustour bildet das  sogenannte „Kentler-Experiment“ – die „Ungeheuerlichkeiten“ des inzwischen verstorbenen Helmut Kentlers, der mithilfe des Berliner Senats Kinder und Jugendliche in die „Obhut“ pädokrimineller „Pflegeväter“ gab. Gleichzeitig begründete er als gefeierter Pädagoge jene übergriffige Sexualpädagogik, die heute flächendeckend in Schulen und Kitas praktiziert wird.

Kentlers Forschung und Einfluss auf die heutige Sexualpädagogik in Schulen und Kitas können nicht von seinem pädosexuellen „Experiment“ getrennt werden. Da sind sich die Familien-Aktivisten einig. Das verbrecherische „Experiment“ müsse restlos aufgeklärt und die damit untrennbar verwobene Sexualpädagogik konsequent aus Lehr- und Bildungsplänen, Unterrichtsmaterialien, Studiengängen und Ausbildungen entfernt werden.

In einer Stellungnahme zu den Vorwürfen der Organisatoren des Projekts erklärt die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gegenüber Epoch Times: „Der Slogan ‚Stoppt Kentlers Sexualpädagogik‘ erweckt den Eindruck, als würden heutzutage durch die Sexualpädagogik dem Missbrauch von Kindern Tür und Tor geöffnet. Das ist Unsinn. Das Gegenteil ist der Fall. Im Mittelpunkt der Sexualerziehung steht das Recht einer jeden Person auf sexuelle Selbstbestimmung – und damit  auch eine Akzeptanz von sexueller Vielfalt.“

Das Kentler-Experiment

Berlin startete Ende der 1960er Jahre das „Kentler-Experiment“. Dabei wurden Kinder und Jugendliche gezielt in die Obhut teils vorbestrafter Pädophiler gegeben. Das Projekt wurde in der Zeit der „sexuellen Befreiung“ ins Leben gerufen und lief drei Jahrzehnte lang.

Der Berliner Sozialpädagoge Helmut Kentler war Leiter dieses, wie er sagte, „wissenschaftlichen Experiments“. Er war eine hoch angesehene Persönlichkeit und bis Mitte der 1970er Jahre in Berlin am Pädagogischen Zentrum als Abteilungsleiter tätig, einer nachgeordneten Behörde des Senats.

Kentler vertrat die Ansicht, dass sexuelle Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen nicht schädlich seien. Der Sozialpädagoge, der nie für seine Taten belangt wurde und 2008 verstorben ist, meinte sogar: Pädophile seien in besonderer Weise als Pflegeväter geeignet.

Dass Kentler und die Pflegeväter nicht allein gehandelt haben, zeigte ein Abschlussbericht von Forschern der Universität Hildesheim. Demnach handele es sich um ein ganzes Netzwerk an Verantwortlichen: „Ein Netzwerk quer durch die wissenschaftlichen pädagogischen Einrichtungen insbesondere der 1960er und 1970er Jahre und die Senatsverwaltung (dem Landesjugendamt) bis hinein in einzelne Berliner Bezirksjugendämter, in dem pädophile Positionen akzeptiert, gestützt und verteidigt wurden“, zitiert RTL aus dem Bericht. Wie viele Kinder zu Opfern wurden, ist nicht bekannt.

Pädophile Positionen seien „akzeptiert, gestützt und verteidigt“ worden, Übergriffe nicht nur geduldet, sondern gerechtfertigt. Dabei habe es durchaus auch gegenteilige Positionen gegeben. Kentler habe maßgeblich Einfluss auf Entscheidungen Verantwortlicher ausgeübt.

Kindeswohlgefährdung in Verantwortung des Berliner Senats

Aus Sicht der Aufarbeitung handle es sich um „Kindeswohlgefährdung in öffentlicher Verantwortung“, sagte Mitautorin des Abschlussberichts Julia Schröder. Sie sieht die Verantwortung für Kentlers Aktivitäten beim Berliner Senat als dessen Dienstherr.

Die bisherigen Hinweise würden darauf hindeuten, dass es sich bei den Pflegestellen

um allein lebende, mitunter mächtige Männer aus Wissenschaft, Forschungseinrichtungen und anderen pädagogischen Kontexten gehandelt hat, die pädophile Positionen akzeptiert, gestützt oder auch gelebt haben“.

Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres, sprach von „Behördenversagen“. Die SPD-Politikerin sagte den Opfern eine Entschädigungszahlung zu. „Wir haben ein Netzwerk aufgedeckt“, betonte sie. Es sei deutlich geworden, dass Kentler Kindesmissbrauch angestrebt habe. Sie nannte das Vorgehen „menschenverachtend“. Berlin übernehme die Verantwortung. Die Betroffenen bat Scheeres um Verzeihung.

Aufklärungsbusse weltweit unterwegs

Ähnliche Busse und Aktionen gab es bislang auch in Spanien, Italien, Frankreich, USA, Chile und Mexiko. Der erste dieser Busse fuhr nach Angaben der Veranstalter Anfang 2017 durch Spanien. Das Fahrzeug war eine Reaktion von „Hazte Oír“ – einer Unterorganisation von CitizenGO – auf eine Plakatkampagne der spanischen LGBT-Bewegung, die den Slogan „Mädchen haben einen Penis / Jungs haben eine Vagina“ auf riesige Plakatwände hatte drucken lassen. Als „Hazte Oír“ diese ideologische Verdrehung biologischer Fakten mit eigenen Großplakaten richtig stellen wollte, wurde ihnen die Plakatierung verweigert. Daraufhin ließen die Spanier einen Bus bekleben als fahrende Plakatwand.

Für die deutsche Bus-Tour ist den Veranstaltern neben Ehe und Familie auch die Verteidigung der Meinungsfreiheit ein besonderes Anliegen. „Denn obwohl uns das Grundgesetz in Artikel 5 die freie Meinungsäußerung garantiert, sieht die Realität inzwischen anders aus“, kritisieren die Familien-Aktivisten. Wer in Deutschland friedlich für die Ehe zwischen Mann und Frau demonstriert, müsse mit Pöbeleien, Diffamierungen, Drohungen und massiven Störaktionen rechnen, auch von angeblich demokratischen Parteien.

(mit dpa)



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