DGB-Chef besorgt über große AfD-Zustimmung in Gewerkschaften

Die AfD genieße eine zu große Zustimmung unter DGB-Gewerkschaftsmitgliedern, meinte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Dies sei "eine echte Herausforderung für die Gewerkschaften", so Hoffmann weiter.
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"Dass leicht überproportional viele Gewerkschaftsmitglieder AfD wählen besorgt mich natürlich", meinte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Auf dem Bild: AfD-Delegierte.Foto: Lennart Preiss/Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2019

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat sich beunruhigt über die große Zustimmung gezeigt, die die AfD inzwischen unter Gewerkschaftsmitgliedern findet.

„Dass leicht überproportional viele Gewerkschaftsmitglieder AfD wählen besorgt mich natürlich“, sagte Hoffmann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Das „Erstarken des Rechtsradikalismus“ sei eine echte Herausforderung für die Gewerkschaften: „Mich treibt das um.“

DGB-Chef: Die meisten Arbeitnehmer trauen AfD „gar nichts zu“

Der DGB-Chef betonte jedoch: Die übergroße Mehrheit der Arbeitnehmer traue der AfD „gar nichts zu“. Hoffmann machte unter anderem fehlende Tarifverträge für die Popularität der AfD verantwortlich.

„Dort, wo Menschen Sicherheit verspüren, ist die Zustimmung zu Rechtsnationalisten deutlich geringer.“ Das sei in Betrieben der Fall, für die Tarifverträge gelten und in denen es Betriebs- oder Personalräte gibt. „Soziale Sicherheit macht weniger anfällig für rechtes Gedankengut“, sagte der DGB-Vorsitzende.

Er nannte es einen „Skandal“, dass immer mehr Arbeitgeber keinen Verbänden mehr angehören. „Wer sich Tarifverträgen verweigert, gefährdet den sozialen Zusammenhalt“, sagte Hoffmann. Die Tarifbindung müsse größer werden.

DGB besorgt über große AfD-Zustimmung unter Mitgliedern in Brandenburg und Sachsen

Einer Auswertung des DGB zufolge haben bei den jüngsten Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen viele Gewerkschaftsmitglieder die AfD gewählt.

In Sachsen gab ihr ein Drittel der männlichen Gewerkschaftsmitglieder die Stimme, in Brandenburg war es mehr als ein Viertel. (dts)



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