DDG schränkt Zusammenarbeit mit Klöckner ein: Freiwillige Vereinbarungen zur Reduzierung von Zucker und Fett scheitern

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat die Strategie der Bundesregierung zur Reduzierung von Zucker, Salz und Fett in Lebensmitteln scharf kritisiert.
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Pommfritz.Foto: iStock
Epoch Times12. Februar 2019

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hat die Strategie der Bundesregierung zur Reduzierung von Zucker, Salz und Fett in Lebensmitteln kritisiert und die Zusammenarbeit mit Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) eingeschränkt.

In der ersten Sitzung des Begleitgremiums zur Nationalen Reduktionsstrategie am Dienstag in Berlin sagte die Fachgesellschaft ihre Teilnahme ab. „In seiner jetzigen Form hat die Wissenschaft in dem Gremium praktisch keinen Einfluss auf die Formulierung konkreter Reduktionsziele“, erklärte DDG-Präsident Dirk Müller-Wieland.

Diese blieben bisher „weit hinter dem zurück, was aus wissenschaftlicher Sicht notwendig wäre, um den Anstieg von Übergewicht und Diabetes in Deutschland zu stoppen“.

Der deutsche Sonderweg, eine Reduzierung von Zucker, Salz und Fett in Fertiglebensmitteln nur freiwillig und im Konsens mit der Industrie zu erreichen, müsse bereits jetzt als gescheitert angesehen werden.

Die DDG ist nach eigenen Angaben weiter zum Dialog mit dem Ernährungsministerium bereit, beispielsweise über eine für alle verständliche Lebensmittelkennzeichnung oder den Schutz von Kindern vor Werbung für ungesunde Produkte.

„Wir erwarten, dass hier der Schutz der Gesundheit Vorrang hat vor den wirtschaftlichen Interessen der Lebensmittelindustrie“, erklärte DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer.

In dem Begleitgremium sollen Wirtschaftsverbände Klöckner konkrete Vorschläge präsentieren. Die Ministerin hatte im Dezember mit der Industrie konkrete Zielvereinbarungen zur Reduktion von Salz, Zucker und Fett in Fertigprodukten bis 2025 vereinbart.

Unter anderem verpflichtete sich die Getränkeindustrie dazu, bis 2025 in ihren nicht-alkoholischen Produkten den Zuckergehalt um 15 Prozent zu reduzieren. Frühstücks-Cerealien für Kinder sollen bis dahin 20 Prozent weniger Zucker enthalten, Kinderjoghurts zehn Prozent weniger Zucker. Allerdings sind die Vereinbarungen nicht verbindlich. (afp)



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