„Dies kommt fast einer Religion gleich“: Politologin kritisiert Vorhaben „Klimarettung“

Für die Politologin Ulrike Ackermann kommt das Vorhaben "die Klimarettung als oberstes politisches Primat über alles zu setzen", fast wie "Religion" vor. Denn es gebe zahlreiche Widersprüche in der Klimapolitik.
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Der schnelle Atomausstieg hat dazu geführt, dass man in Deutschland zum Teil schmutzigen Strom aus unseren EU-Nachbarländern importieren muss.Foto: iStock
Epoch Times10. September 2019

Ambivalenzen zuzulassen und rational über einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen zu debattieren, dies halte die Politologin Ulrike Ackermann, Direktorin des John-Stuart-Mill-Instituts mit Sitz in Bad Homburg, für wichtig.

Doch „Klimarettung als oberstes politisches Primat über alles zu setzen, kommt fast einer Religion gleich“, so Ackermann im Interview mit dem „Deutschlandfunk“.

Ihrer Ansicht nach bringe es nichts, in einem Alarmismus die Weltkatastrophe an die Wand zu malen, dem nur radikal begegnet werden könne. Dabei verweist Ackermann auch auf die zahlreichen Widersprüche in der Klimapolitik.

Schneller Atomausstieg brachte mehr schmutzigen Strom aus dem Ausland

So hätte der schnelle Atomausstieg dazu geführt, dass Deutschland zum Teil schmutzigen Strom aus den EU-Nachbarländern importieren müsse und dass „obwohl wir die großen Vorbilder im Kampf gegen die Erderwärmung sein wollen“, erklärt die Politologin.

Dadurch sei es zu Strompreiserhöhungen gekommen, die aus ihrer Sicht zu Ungerechtigkeiten und Freiheitseinschränkungen für viele Bürger geführt hätten.

Ackermann betont, dass der Erfolg des westlichen Zivilisationsmodells über die Jahrhunderte zu einer Verbesserung des Lebensstandards geführt hat. Dies wäre einhergegangen mit einem „Zugewinn an politischen, individuellen und ökonomischen Freiheiten“, so die Sozialwissenschaftlerin.

Linke Kulturkritik verbindet deutschen Wohlstand mit Kolonialisierung und Globalisierung

Zur linken Kulturkritik von Horkheimer und Adorno gehöre es hingegen, zu behaupten, der westliche Wohlstand sei durch Kolonialisierung und Globalisierung entstanden.

Dabei hätten Teile Afrikas ihren Wohlstand nicht ohne die Wechselwirkungen mit dem westlichen Kapitalismus erreichen können. Daraus ein einseitiges Ausbeutungsverhältnis zu konstruieren, hält die Forscherin für verwegen.

Ihr Resümee: „Wir sollten an dem Modell Demokratie und soziale Marktwirtschaft festhalten“. (er)



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