Diesel-Skandal: Mehr als 430.000 Diesel-Besitzer verklagen VW-Konzern wegen Abgasmanipulation

67.000 Seiten Klageschrift – zu viel zum Ausdrucken. Die Übersendung an das Gericht erfolgte elektronisch. Der Prozess gegen den Autokonzern soll am 30. September vor dem Oberlandesgericht (OLG) Braunschweig beginnen. 
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Warten auf die Fähre im Hafen von Cuxhaven: VW-Autos am 7. August 2019 . Diese sollen nach Großbritannien verschifft werden.Foto: David Hecker/Getty Images
Epoch Times15. August 2019

Mehr als 430.000 VW-Kunden haben sich der Musterfeststellungsklage gegen den VW-Konzern wegen des Diesel-Skandals angeschlossen. Der Prozess gegen den Autokonzern soll am 30. September vor dem Oberlandesgericht (OLG) Braunschweig beginnen – das Bundesamt für Justiz schickte nun zur Vorbereitung auf die mündliche Verhandlung den Auszug aus dem Klageregister an das Gericht, wie die Behörde in Bonn am Donnerstag mitteilte.

Sie übersandte den Auszug bereits am 15. August, und zwar in elektronischer Form. „Ausgedruckt wäre er annähernd 67.000 Seiten lang“, erklärte der Präsident des Bundesamtes, Heinz-Josef Friehe.

Für die Behörde war es demnach eine „große Herausforderung“, die  Menge an Anmeldungen zu bearbeiten. Um sie zu bewältigen, bildete das Amt eine eigene Task Force; dabei wurden auch die Dienstzeiten der Beschäftigten ausgedehnt.

Allen, die hier mitgearbeitet haben, möchte ich sehr herzlich dafür danken, dass wir die vom Gericht gesetzte Frist pünktlich einhalten konnten“, erklärte Friehe.

Der Volkswagen-Konzern hatte im September 2015 nach Ermittlungen von US-Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben.

In Deutschland waren fast drei Millionen Autos betroffen. Die Software drückte den Schadstoffausstoß bei Emissionstests, damit dieser niedriger erschien, nicht aber im Straßenverkehr.

In dem Musterfeststellungsprozess will der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zusammen mit dem ADAC vom Gericht feststellen lassen, dass Volkswagen mit der Abgasmanipulation Kunden vorsätzlich geschädigt und betrogen hat.

VW sieht für Schadenersatzansprüche trotz der Manipulationen keine Grundlage. (afp/sua)



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