Diskriminierungstatbestand: Arbeitsmarktexperte kritisiert härtere Hartz-IV-Sanktionen gegen junge Erwachsene

Der Arbeitsmarktexperte Hilmar Schneider hat die härteren Hartz-IV-Sanktionen gegen junge Erwachsene als Diskriminierungstatbestand kritisiert.
Titelbild
Jobcenter.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times21. August 2018

Der Arbeitsmarktexperte Hilmar Schneider vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) hat die härteren Hartz-IV-Sanktionen gegen junge Erwachsene als Diskriminierungstatbestand kritisiert.

Es würden sich juristische Probleme ergeben, wenn man das Alterskriterium zum Maßstab für Sanktionen mache, sagte Schneider am Dienstag im Deutschlandfunk. Bis heute wisse man nicht, „ob Sanktionen bei Jugendlichen einen stärkeren Effekt haben als bei Älteren“.

Die Altersunterscheidung sei so nicht haltbar, es gebe keine sachlichen Gründe unterschiedliche Gruppen unterschiedlich zu behandeln. Andrea Nahles leiste mit ihrem Vorschlag, die Kürzungen für junge Hartz-IV-Empfänger abzuschaffen, „einen Beitrag, um die Regierung vor einer Niederlage vor dem Bundesverfassungsgericht zu schützen“.

Man wisse im Grund auch gar nicht, was aus den Jugendlichen werde. Bei einigen Jugendlichen helfen die Sanktionen, aber „es gibt eine Reihe von Jugendlichen, die dann nicht mehr erscheinen“, so Schneider.

Es helfe auch wenn Menschen hier strikter angefasst werden, da es sonst dazu führen würde, dass „Ansprüche geltend gemacht werden, ohne dass der Bedarf tatsächlich da ist.“ Der Regierung rät der Professor, „man sollte nicht immer so Arbeitsmarktpolitik im Blindflug machen.“ Das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit ist ein von der Deutschen Post Stiftung gegründetes und gefördertes Wirtschaftsforschungsinstitut. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion