Diskussion bei Anne Will – Islam-Experte beklagt: „In Integrationskursen wird über Mülltrennung geredet“

Erst der "Echo-Skandal" dann die Attacke eines Arabers auf einen Israeli - nun wird bei Anne Will die Frage diskutiert, ob Deutschland den Kampf gegen den Antisemitismus verliere? Fünf Gäste meldeten sich zu Wort.
Titelbild
Anne Will 22.04.2018: Attacke auf Kippa-Träger - Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?Foto: Screenshot | YouTube |
Epoch Times24. April 2018

„Attacke auf Kippa-Träger – Verliert Deutschland den Kampf gegen den Antisemitismus?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich Schimon Stein, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland, Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU), Linke-Vorsitzende Katja Kipping, der Islam-Experte Ahmad Mansour und WELT-Chefredakteur Ulf Poschardt, bei Anne Will.

Stein des Anstoßes bot hierbei der Skandal um die Echo-Verleihung und der Angriff eines jungen Arabers auf einen jungen Israeli in Berlin Breslauer Berg. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges.

Der Islam-Experte Ahmad Mansour erklärt, dass der Antisemitismus rechts, links und in der politischen Mitte zu finden sei und auch in muslimischen Gemeinschaften.

Die Gründe hierfür seien, der Nahostkonflikt, auch religiöser Fundamentalismus und Verschwörungstheorien – das fördere eine „ablehnende Einstellung gegenüber Juden.“

Schimon Stein meint: „Man solle nicht so tun, als ob der Antisemitismus jetzt erst mit der Flüchtlingskrise nach Deutschland gekommen ist.“ Dafür erhält er heftige Kritik aus der Talkrunde. Mansour erwidert darauf: „Wir müssen klarmachen, dass sie Teil der Gesellschaft sind, aber ihr Antisemitismus nicht.“

Volker Kauder von der CDU teilt die Meinung, dass es einen eingewanderten Antisemitismus gebe: „Antisemitismus ist Gift für unsere Gesellschaft.“

Kauder hatte bereits eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen gefordert. „In jedem Bundesland sollten die Schulen verpflichtet werden, solche Vorfälle konsequent der Schulverwaltung zu melden“, sagte der CDU-Mann Anfang April.

Islam-Experte Mansour will den Antisemitismus innerhalb der muslimischen Gemeinschaften bekämpfen und fordert: „Wir brauchen Moscheen, die nicht an Mahnwachen teilnehmen, sondern Moscheen, die im Freitagsgebet sagen: Das Existenzrecht Israels ist etwas, das nicht angetastet werden darf.“

Kauder will Israel- und Judenfeindlichkeit in der Islamkonferenz auf die Agenda setzen und kritisiert die Islamverbände, dass sie sich „viel zu wenig geäußert“ hätten.

„In Integrationskursen wird über Mülltrennung geredet …“

Die Ideen des Islam-Experten im Umgang mit dem Antisemitismus stellen gleichzeitig auch eine Abrechnung mit der deutschen Integrationspolitik dar. Er sagt: „In Integrationskursen wird über Mülltrennung geredet, aber nicht über Israel oder die Rolle der Frau“. Deutschland soll einen Anspruch an Zuwanderer erheben und das klar kommunizieren.

Ebenfalls Ulf Poschardt stellt bei der Integration von Flüchtlingen ein Mengel fest. Er meint: „Wir haben nicht definiert, was wir von ihnen wollen. Wir hatten unsere eigenen Identitätsprobleme.“ Und daraus resultiere der Antisemitismus, weil Deutschland Flüchtlingen keine liberale Werte abverlangt habe.

Poschardt betrachtete es als eine Verantwortung der Medien, mehr über Antisemitismus aufzuklären. Denn „Aufgabe der Medien kann und muss es sein, dagegen die Stimme zu erheben“.

Der Ex-Botschafter Stein, gerät allerdings mit seinem Vorschlag, einen Antisemitismusgipfel im Kanzleramt abzuhalten, auf wenig Verständnis.

CDU-Politiker Kauder meint, dass damit kein konkretes Ergebnis erzielt werden könne. Er ist der Ansicht, es müsse eine „Dauerdiskussion in unserer Gesellschaft bleiben“.

Auf Facebook gab es auch entsprechende Reaktionen auf diese Talkrunde:

Talkrunde bei Anne Will:

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

(vm)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion