Dresden: Linke stören Gedenkveranstaltungen zu Bombenopfern

Linke Aktivisten störten in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden am Donnerstag (13.2.) die Gedenkveranstaltungen zum 75. Jahrestag der Alliierten Bomberangriffe 1945. Sie riefen in Sprechchören „Keine Opfer, sondern Täter“ oder „Nie wieder Deutschland“.
Titelbild
Besucher auf einer 360-Grad-Panorama-Ausstellung des Künstlers Yadegar Asisi, in Dresden zu dem Alliierten Bombenangriff vom 13. Februar 1945.Foto: Sean Gallup/Getty
Von 14. Februar 2020

Mit einer Kranzniederlegung auf dem Heidefriedhof von Dresden begannen gestern (13.2.) die Gedenkveranstaltungen zu den Opfern der Alliierten-Luftangriffe auf die sächsische Elbestadt.

Doch statt andächtiger Stille waren bei der Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof, wo viele der Bombenopfer beerdigt wurden, laute Rufe wie „Keine Opfer, sondern Täter“ oder „Nie wieder Deutschland“ zu hören, berichtet die „Bild-Zeitung“.

Eine Gruppe von anscheinend Linksextremisten hatte sich dort versammelt. Sie versuchten die Gedenkzeremonie, der rund 200 Teilnehmer beiwohnten – unter ihnen auch Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler (65, CDU) –  mit Zwischenrufen zu stören.

Leichen auf der Straße nach dem alliierten Feuerbombenangriff auf Dresden, Deutschland, Februar 1945. Foto: Keystone/Hulton Archiv/Getty Images

Linke Störer in Dresden: „Wir gedenken der Opfer der deutschen Barbarei. Wir fordern: Gedenken abschaffen“

Während die Namen von knapp 4.000 Dresdner Opfern des Zweiten Weltkrieges verlesen wurden, nutzten die Störer mehrere Lautsprecher, um zu stören. Sie waren am Körper befestigt. Über sie wurden die Teilnehmer laut mit Texten wie, „Wir gedenken der Opfer der deutschen Barbarei. Wir fordern: Gedenken abschaffen“, beschallt, berichtet die „Bild-Zeitung“.

Verantwortlich für die Aktion ist anscheinend die politische Gruppe „Linksjugend [’solid] Dresden“. Über Facebook riefen sie zu einer Kundgebung „Deutsche Täter*innen sind keine Opfer“ am Heidefriedhof auf.

Die Polizei holte die Störer vom Friedhof und nahm von neun Personen die Personalien auf.

Gegenüber der Bild-Zeitung äußerte Landtagspräsident Rößler:

Wir gedenken hier der Zerstörung Dresdens und den vielen, vielen tausend Opfern in einer angemessenen Form, wie es in Dresden seit Generationen einfach dazugehört“.

Er fände das unglaublich, was sich hier abgespielt hätte. „Ich bin empört.“ Die Leute, die so etwas machen würden, stellen sich außerhalb jeder Gedenkkultur, so der CDU-Politiker.

Während den Gedenkveranstaltungen: Feuerwerk, Trommeln, Pfeifen und Zwischenrufen

Am Abend gab es weitere Störaktionen, die sich gegen verschiedene Gedenkveranstaltungen politischer Parteien und Dresdner Bürger richteten.

Während einer Menschenkette, bei der den Opfern der damaligen Bombenangriffe und Opfern und ganz allgemein von Völkermord, Krieg und Gewalt gedacht wurde, zündeten Unbekannte ein kurzes Feuerwerk an. „Nach Angaben eines dpa-Reporters handelte es sich um linke Störer“, schreibt die Agentur.

Menschen, die entlang der Elbe gegenüber dem Dresdner Stadtzentrum stehen, halte sich an den Händen, um eine Menschenkette zum Gedenken an den 70. Jahrestag des alliierten Feuerbombenangriffs auf Dresden am 13. Februar 2015 in Dresden, Deutschland, zu bilden. Foto: Sean Gallup/Getty Images

Auch als um 21:45 Uhr traditionell die Kirchenglocken Dresdens läuteten – in Gedenken an den 1. Bombenangriff, der vor 75 Jahren um 21:45 Uhr begann – geht ein kleines Feuerwerk am Altmarkt hoch.

Gleichzeitig sind Sprechchöre von Gegendemonstranten der Gedenkveranstaltungen zu hören. Sie rufen: „Wir haben Spaß und ihr habt nur Deutschland.“

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Auseinandersetzungen zu den Gedenktagen zwischen unterschiedlichen Menschengruppen fanden bereits ab 2006 in der sächsischen Landeshauptstadt statt. Doch richteten sich diese ab 2006 zumeist gegen rechtsextreme Aktivisten, die sich ab 1998 im Dresdner Stadtzentrum zum Gedenken versammelten.

Der Unterschied zu diesem Jahr war, dass sich die Gegenproteste gegen öffentliche bürgerliche Veranstaltungen richtete.

Sämtliches Glas war in der Innenstadt durch die Hitzewirkung des Feuersturms deformiert

Am 13. und 14. Februar 1945 wurde durch alliierte Bomberverbände die Innenstadt der Barock-Stadt fast vollständig zerstört. Laut einer Dresdner Historikerkommission sollen rund 25.000 Menschen in dem Bombenhagel am 13. Februar 1945 und dem daraus folgenden Feuersturm getötet worden sein. Die Zahl ist umstritten. Zeitzeugen berichten von bis zu 500.000 Opfern.

Zu Friedenszeiten lebten rund 600.000 Menschen in Dresden – durch die Flüchtlingsströme aus dem Osten zählte die Stadt zu Zeiten des Bombenangriffs mindestens doppelt so viel, man spricht von 1,2 -1,4 Millionen Menschen, die sich im Februar 1945 in Dresden aufhielten.

796 britische „Lancaster“-Bomber sollen in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 ihre tödliche Fracht in zwei taktisch angelegten Angriffswellen über der Stadt abgeworfen haben. In der 1. Angriffswelle wurden Sprengbomben abgeworfen.

Durch die Zerstörung der Dächer und Fenster mit der 1. Angriffswelle konnten die in der 2. Angriffswelle abgeworfenen etwa 650.000 Brandbomben eine enorme zerstörerische Wirkung entfalten.

13. März 1946: Menschen steigen inmitten der Ruinen, die ein alliierter Luftangriff auf die Johannstraße in Dresden in der sowjetischen Zone Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg hinterlassen hat, in Straßenbahnen ein. Foto: Fred Ramage/Keystone Features/Getty Images

Der dadurch entfachte Feuersturm zerstörte rund 80.000 Wohnungen. Durch die dabei entstandene Hitzeeinwirkung soll sämtliches Glas in der Innenstadt deformiert worden sein, berichtet das Deutsche Historische Museum.



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