Drosten äußert sich zu „Pseudo-Experten“ – Medizin-Professor der Harvard University antwortet: „Debatten sind besser als Verleumdung“

Der internationale Experte Dr. Kulldorff, Professor für Medizin an der Harvard University, würde sich über einen öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs mit Christian Drosten freuen – nachdem dieser ihn als „Pseudo-Experten“ betitelte. Er erklärt: „Debatten sind besser als Verleumdung.“
Titelbild
Virologe Christian Drosten.Foto: Christophe Gateau/dpa/dpa
Epoch Times12. April 2021

„Also, wir haben Pseudo-Experten. Ich glaube, diese Vorstellung müssen wir nicht weiter besprechen“, legte Christian Drosten, Virologe, in seinem Podcast am 30. März 2021 dar. In diesem widmete er sich hauptsächlich dem Thema der Wissenschaftsleugnung.

Im Gespräch mit Beke Schulmann, Wissenschaftsredakteurin bei „NDR Info“, vergleicht Drosten die aktuelle Debatte um COVID-19 mit „Klimaforschungsleugnern“ und arbeitet das PLURV-Prinzip durch (PLURV steht für „Pseudo-Experten, Logik-Fehler, Unerfüllbare Erwartungen, Rosinenpickerei und Verschwörungsmythen“).

Drosten führt im Bereich der „Pseudo-Experten“ aus:

„Es gibt diejenigen Experten, die gerne im Fernsehen präsentiert werden. Die haben Professoren- und Doktortitel, aber in einem anderen Fach. Häufig sind das Leute, die schon lange Zeit im Ruhestand sind. Ich nenne hier mal ganz absichtlich einen Namen, Wodarg als Paradebeispiel. Es gibt noch viele andere, die nicht so frappierend sind in ihrer Erscheinung.“

Und weiter: „Wir haben den falschen Konsens, also das Präsentieren einer Gruppe von scheinbaren Experten. Ich sage hier nur Great Barrington Declaration: Das ist eine ganze Gruppe von Pseudoexperten. Die sind alle nicht aus dem Fach, haben sich aber über infektionsepidemiologische Themen laut geäußert, in Form von schriftlichen Stellungnahmen…“.

Soweit ein Ausschnitt aus dem Podcast von Christian Drosten beim „NDR“, Folge 82 („Die Lage ist ernst“; hier das Transcript, S. 5).

„Pseudo-Experte“ würde sich über öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs mit Drosten freuen

Von welchen „scheinbaren Experten“ spricht er? Zunächst zu den Verfassern der Great-Barrington-Declaration, diese waren Dr. Martin Kulldorff, Dr. Sunetra Gupta und Dr. Jay Bhattacharya. Sie arbeiten in Harvard, Oxford und Stanford, zwei davon sind Professoren für Medizin, eine ist Professorin für theoretische Epidemiologie.

Einer der so als „Pseudo-Experten“ Bezeichneten, der an der Great-Barrington-Declaration mitarbeitete, meldete sich anschließend auf Twitter zu Wort.

Martin Kulldorff twitterte auf Drosten hin:

Als Infektions-Epidemiologe würde ich mich über einen öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs mit @c_drosten freuen. Debatten sind besser als Verleumdung.“

Dr. Kulldorff ist Professor für Medizin an der Harvard University. Er ist Biostatistiker und Epidemiologe mit Expertise in der Erkennung und Überwachung von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten und der Bewertung der Sicherheit von Impfstoffen. Er verfasste 159 wissenschaftliche Arbeiten (auch als Mitautor), die in der National Library of Medicine aufgelistet sind.

„Die ganze Gruppe der Pseudo-Experten“ der „Great Barrington Declaration“

Dr. Sunetra Gupta ist Professorin für theoretische Epidemiologie an der Fakultät für Zoologie der Universität Oxford. Die Inderin (geb. 1965) sagt zu sich auf der Website der Universität Oxford:

„Mein Hauptinteressengebiet ist die Evolution der Diversität bei Krankheitserregern, insbesondere bei den Erregern von Infektionskrankheiten wie Malaria, Influenza und bakterieller Meningitis. Ich verwende einfache mathematische Modelle, um neue Hypothesen über die Prozesse zu entwickeln, die die Populationsstruktur dieser Erreger bestimmen. Ich arbeite eng mit Labor- und Feldwissenschaftlern zusammen, sowohl um diese Hypothesen zu entwickeln als auch um sie zu testen.“

Von ihr sind 130 Publikationen bei der Uni Oxford aufgelistet. Im Jahr 2005 wurde Gupta von der Royal Society mit dem Rosalind Franklin Award zum Thema „Surviving Pandemics: A Pathogen’s Perspective“ (dt.: Pandemien überleben: Die Perspektive eines Krankheitserregers) ausgezeichnet.

Dr. Jay Bhattacharya ist Professor für Medizin an der Stanford University und wissenschaftlicher Mitarbeiter am National Bureau of Economics Research. Er leitet das Stanford Center for Demography and Economics of Health and Aging. Dr. Bhattacharyas Forschung konzentriert sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden gefährdeter Bevölkerungsgruppen, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle von Regierungsprogrammen, biomedizinischen Innovationen und Wirtschaft. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Epidemiologie von COVID-19 sowie auf die Bewertung der politischen Reaktionen auf die Epidemie.

Seine weiteren Forschungsinteressen umfassen die Auswirkungen der Bevölkerungsalterung auf die zukünftige Gesundheit der Bevölkerung und die medizinischen Ausgaben in den Industrieländern, die Messung der Leistung von Ärzten in Verbindung mit der Bezahlung von Ärzten durch Versicherer und die Rolle, die biomedizinische Innovationen auf die Gesundheit spielen.

Bhattacharya hat 135 Artikel in renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht, unter anderem in den Bereichen Medizin, Ökonomie, Gesundheitspolitik, Epidemiologie, Statistik, Recht und Public Health. Er hat einen MD und einen PhD in Wirtschaftswissenschaften, beide an der Stanford University erworben.

Nach der Veröffentlichung der Great-Barrington-Declaration debattierte Dr. Jay Bhattacharya mit Marc Lipsitch, PhD, von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in einer Live-Übertragung über die Inhalte. Lipsitch kritisiert das Argument der Strategie der Great-Barrington-Declaration, dass Herdenimmunität als Pandemie-Strategie gegen Coronaviren geeignet sei.

„Great Barrington Declaration“ ist nicht unumstritten

Die Great-Barrington-Erklärung wurde im Oktober 2020 von den drei Wissenschaftlern der Universitäten Harvard, Oxford und Stanford formuliert. 42.519 Mediziner, 13.985 Wissenschaftler im Bereich Medizin und öffentliches Gesundheitswesen und über 778.400 Bürger unterzeichneten bislang die Deklaration.

„Wir kommen politisch sowohl von links als auch von rechts und aus der ganzen Welt und haben unsere berufliche Laufbahn dem Schutz der Menschen gewidmet. Die derzeitige Lockdown-Politik wirkt sich kurz- und langfristig verheerend auf die öffentliche Gesundheit aus“, heißt es in der Petition.

In der Erklärung heißt es, dass Lockdowns zu einer Verschlechterung der Ergebnisse bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weniger Krebsvorsorgeuntersuchungen, niedrigeren Impfraten bei Kindern und einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führen, um nur einige Probleme zu nennen, die alle in den kommenden Jahren zu hohen Sterblichkeitsraten führen werden. Die Arbeiterklasse und die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft seien dabei am schlimmsten betroffen. Schüler von der Schule fernzuhalten, sei eine schwerwiegende Ungerechtigkeit, heißt es weiter.

Anstatt alles abzuschalten, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht, so hieß es weiter in der Petition, solle man sich darauf konzentrieren, die Sterblichkeit und den sozialen Schaden zu minimieren, bis die Herdenimmunität erreicht ist.

Anstoß wird unter anderem daran genommen, dass die Deklaration vom American Institute for Economic Research (AIER) veröffentlicht wurde. Zu dessen Geldgebern gehöre, so die „Süddeutsche Zeitung“, der US-amerikanische Öl-Milliardär Charles Koch, „ein notorischer Leugner des Klimawandels, seine Stiftung hat schon mindestens eine fünfstellige Summe gespendet. Zudem profitiert das Institut von eigenen Investitionen unter anderem in Mineralöl- und Tabakkonzerne.“ Und weiter: „Erklärtes Ziel des Think Tanks ist es, eine ‚wirklich freie Gesellschaft‘ zu fördern, ‚mit freien Märkten und einer begrenzten Regierung‘. Anders ausgedrückt: Das AIER will die öffentliche Meinung manipulieren – für eine ungezügelte Wirtschaft.“

Die Gesellschaft für Virologie e.V. kritisierte im Oktober / November 2020: „Mit Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass erneut die Stimmen erstarken, die als Strategie der Pandemiebekämpfung auf die natürliche Durchseuchung großer Bevölkerungsteile mit dem Ziel der Herdenimmunität setzen. So plädieren die UnterzeichnerInnen der sogenannten Great Barrington Declaration für die sofortige Aufhebung aller Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens, einschließlich aller Abstandsregeln und der Maskenpflicht. Um Morbidität und Mortalität in den vulnerablen Gruppen (Ältere, Vorerkrankte) abzumildern, schlägt die Declaration besondere Schutzmaßnahmen für diese Personen vor bis hin zur Quasi-Isolierung (‚Menschen im Ruhestand, die zu Hause wohnen, sollten sich Lebensmittel und andere wichtige Dinge nach Hause liefern lassen‘).“

Die Gesellschaft für Virologie schrieb: „Wir lehnen diese Strategie entschieden ab, obwohl wir selbstverständlich die enorme Belastung der Bevölkerung durch die einschneidenden Eindämmungsmaßnahmen anerkennen.“

Dr. Wolfgang Wodarg, ehemaliges Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestags

Noch ein Blick auf den von Christian Drosten zuerst genannten „Pseudo-Experten“, das „Paradebeispiel“, Dr. Wodarg.

Dr. Wolfgang Wodarg (geb. 1947) ist Facharzt für innere Medizin und Internist für Pneumologie und warnt als Lungenspezialist auch vor den Auswirkungen der Impfstoffe. Dabei wandte er sich unter anderem an die Europäische Arzneimittel-Agentur.

In einem offenen Brief an diese forderte er gemeinsam mit „Ärzte für COVID-Ethik“ den sofortigen Widerruf der (Not-)Zulassung aller Corona-Impfstoffe und ihre umfassende Neubewertung. Die wissentliche Fortführung der massenhaften Anwendung „experimenteller gen-basierter Präparate“ sei nicht weniger ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Versuche in KZs unter Hitler.

Wodarg, so seine Vita, widmet sich seit längerem der Antikorruptionsarbeit – mit den besonderen Schwerpunkten „Korruption im Gesundheitswesen“ und „Institutionelle Korruption“.

Das erste Video, welches ihn als Warner vor einigen aktuellen Corona-Maßnahmen bekannt machte, wurde mit dem Dokumentarfilmer Robert Cibis von OVALmedia aufgenommen und ging viral. Cibis recherchierte vor der Corona-Krise sieben Jahre für einen Kinofilm zum Thema Interessenkonflikte der Weltgesundheitsorganisation. Wodarg hinterfragte in dem Video die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 und verglich dieses mit der Schweinegrippe.

Wodarg war 15 Jahre Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages und in anderen Ausschüssen tätig. Bevor er 1994 mit der SPD in den Bundestag gewählt wurde (mit Direktmandat, bis 2009) arbeitete er 13 Jahre als Amtsarzt und Leiter des Gesundheitshauses in Flensburg.

Lange Zeit war er als Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates für Fragen der Sicherheit, Medizin und Gesundheit zuständig. Wodarg war der Initiator der Untersuchungen des Europarates zur Pandemie H1N1 2009/10 („Schweinegrippe“) zur Rolle der Impfstoff-Hersteller und der WHO.

Er wandte sich mehrfach an das Paul-Ehrlich-Institut. Unter anderem, weil die zwischenzeitlich gestoppte AstraZeneca-Impfung Medizinern, die von Anfang an die COVID-19-Impfungen aufgrund ihrer zügigen Entwicklung kritisch betrachteten, recht zu geben scheint. Zum anderen machte er darauf aufmerksam, dass die WHO den Begriff der Immunität neu definierte, das Wort solle jetzt synonym mit dem „bisher in Gesundheitsbehörden gängigen und an alte Karteikartenzeiten erinnernden Begriff ‚Durchimpfungsgrad‘ gebraucht werden“.

(ks)



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