Eigenanteil in der Pflege um mehr als 30 Prozent gestiegen – Sozialverbände schlagen Alarm

Trotz gleichbleibender Pflegeversicherungsabgaben steigt der Eigenanteil in der Pflege kontinuierlich weiter. Sozialverbände und Parteien warnen vor Verarmung der Betroffenen.
Titelbild
Viele Menschen sind im Alter auf Hilfe angewiesen.Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times31. Juli 2020

Sozialverbände und Parteien schlagen wegen der gestiegenen Eigenanteile in der stationären Pflege Alarm. „Pflege macht arm, das ist seit Jahren bekannt“, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Nachrichtenagentur AFP am Freitag in Berlin.

Doch  Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „schiebt ein zukunftssicheres Finanzierungskonzept immer weiter vor sich her“.

Allein in den vergangenen drei Jahren seien bundesweit die Eigenanteile in der stationären Pflege um mehr als 30 Prozent gestiegen, beklagte Brysch. Die Leistungen aus der Pflegeversicherung seien aber seit vielen Jahren gleich geblieben.

Nach aktuellen Zahlen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) liegen die Eigenanteile in den Heimen derzeit bei durchschnittlich 2015 Euro pro Monat. Demnach gibt es starke regionale Unterschiede in den Bundesländern. Den niedrigsten Wert weist Sachsen-Anhalt mit 1436 Euro auf, den höchsten Nordrhein-Westfalen mit 2405 Euro.

Riexinger: Pflege ist kein Luxus

Linken-Chef Bernd Riexinger erklärte, Spahn müsse  „endlich anerkennen, dass Pflege kein Luxus ist, sondern eine notwendige Grundleistung“. Die Pflegeversicherung müsse die Kosten voll übernehmen.

„Gute Pflege darf in einem reichen Land wie Deutschland nicht vom eigenen Geldbeutel abhängig sein.“ Menschenwürdige Pflege dürfe „nicht nach Profit ausgerichtet sein“, forderte Riexinger.

„Die Pflegeversicherung wird dem Anspruch gesellschaftlicher Solidarität der Versichertengemeinschaft immer weniger gerecht“, erklärte die Grünen-Pflegeexpertin Kordula Schulz-Asche.

„Ihre derzeitige Systematik verhindert, den pflegebedürftigen Menschen die notwendige Pflege zukommen zu lassen und die betroffenen Familien bei den Pflegekosten zu entlasten.“

Sozialverband fordert Gegensteuern der Politik

Der Sozialverband VdK forderte ein schnelles Gegensteuern der Politik. „Pflege ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagte Verbandspräsidentin Verena Bentele der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag. „Wir brauchen endlich eine Pflegevollversicherung, die alle pflegebedingten Kosten abdeckt.“

Schon heute bekomme ein Drittel aller Pflegeheimbewohner Sozialhilfe. „Die Eigenanteile in der Pflege müssen endlich sinken. Pflege darf nicht regelhaft zum Ruin führen“, betonte Bentele. (afp)



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Der Kommunismus vertritt die absolute Gleichheit der Ergebnisse in der Gesellschaft – also einen absoluten Egalitarismus. Dieser Begriff mag vielleicht hochtrabend klingen, sodass viele blind an seine Rechtschaffenheit glauben. Doch gleichzeitig ruft er auch Hass und Neid hervor.

Eine Folge des Egalitarismus ist, dass die Menschen den Erfolg anderer nicht akzeptieren können – wenn diese etwa reicher sind, ein bequemeres Leben führen, eine leichtere Arbeit haben oder ihre Lebensbedingungen einfach besser sind. Alle sollten gleich sein nach dem Motto: Ich will und soll das haben und bekommen, was du hast und bekommst.

Der absolute Egalitarismus zeigt sich auf mindestens zwei Arten: Erstens, wenn Menschen denken, dass alle gleich sein sollten, werden einige mit ihrem wirtschaftlichen Status bestimmt unzufrieden sein. So ist es einfach, Neid und Hass unter den Menschen schüren. Die Menschen begehren die Dinge, die ihre Mitmenschen besitzen, und versuchen sogar, sie mit unlauteren und gewaltsamen Methoden in ihren Besitz zu bringen. Im Extremfall zerstören sie das Eigentum der anderen oder töten, um reich zu werden. Die schlimmste Erscheinungsform hierbei ist die gewaltsame Revolution.

Und zweitens: Der absolute Egalitarismus zeigt sich auch innerhalb der Gruppen, die im Wesentlichen den Zustand der „Gleichheit“ bereits erreicht haben: Wenn es Vorteile gibt, erhält jeder den gleichen Anteil davon. Alle, die auffallen, werden kritisiert. Alle werden gleich behandelt, ob jemand nun mehr, weniger oder gar nicht arbeitet. Darum geht es in Kapitel 9 (Band 2) dieser Buchserie.

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