„Ein Dankeschön sagen“: Merkel würdigt deutsche Landwirte

Deutschland brauche eine starke Landwirtschaft, meinte Angela Merkel in einem Gespräch mit dem westfälischen Landwirt Volker Dreses. Die Bauern machten eine "wirklich wichtige Arbeit", so die Bundeskanzlerin.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel.Foto: THIERRY CHARLIER/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Juni 2017

Angela Merkel würdigte die Bedeutung und die Qualität der deutschen Landwirtschaft. Sie wolle ihren Besuch beim Deutschen Bauerntag am Mittwoch (28.6.) als Bekenntnis dazu verstanden wissen, „dass wir eine starke Landwirtschaft brauchen“, sagte die Bundeskanzlerin in ihrem neuen Video-Podcast. Die Landwirte leisteten eine sehr wichtige Arbeit für die Gesellschaft.

Deutschland habe sehr strenge Regeln für den Betrieb der Landwirtschaft – Regeln, die immer wieder angepasst worden seien, so Merkel. Der westfälische Landwirt Volker Dreses meinte: „Wir Landwirte sorgen für sichere und erschwingliche Nahrungsmittel und werden doch öfter als Tierquäler, als Wasserverschmutzer, als Zerstörer für Flora und Fauna gesehen.“ Daraufhin antwortete die Kanzlerin, sie sei dagegen, irgendwelche Pauschalurteile über Landwirte zu fällen. Stattdessen müsse man ihnen „ein Dankeschön“ sagen.

Wo es schwarze Schafe gebe, müsse man das beim Namen nennen, sagte die Bundeskanzlerin. „Aber die überwältigende Mehrheit der Bauern tut eine wirklich wichtige Arbeit für unser ganzes Land, zumal wir alle auch regionale Produkte essen wollen.“

Merkel: „Bürokratieabbau ist notwendig“

Im Gespräch mit der Kanzlerin meinte Dreses, dass Betriebe mit den vielen neuen Auflagen und Vorschriften überfordert seien und deswegen aufgeben würden. Nur Großbetriebe blieben übrig, so Dreses.

Merkel räumte ein, dass es notwendig sei, Bürokratie abzubauen. „Ich denke, gerade die Neuausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 muss hier noch mal einen Akzent setzen“, sagte Merkel weiter.

In Zeiten der Digitalisierung müsse manches einfacher und unbürokratischer gehen. Damit könnten kleine und mittlere Bauernbetriebe geschützt werden, meinte die Bundeskanzlerin. „Und es darf auch nicht beständig das Misstrauen hinter jeder Regelung hervorgucken“, so Merkel weiter.

„Wir haben uns in allen Umweltvorschriften weiterentwickelt“

Allerdings brauche man zum Teil auch immer wieder strengere Vorschriften, wie das Beispiel Nitrat zeige. „Wir haben uns in den Jahrzehnten in allen Umweltvorschriften weiterentwickelt. Da bitte ich einfach auch, dass die Landwirte sehen, dass sie damit dann auch ein gutes Werk tun und dass das notwendig ist“, sagte die Bundeskanzlerin.

Glyphosat-Einsatz: Bundestag kann erst nach Bundestagswahl abstimmen

Bei der Weiterverwendung von Glyphosat gab die Bundeskanzlerin zu verstehen, dass die gegenwärtige Bundesregierung hierzu keine einheitliche Haltung habe: „Die Europäische Kommission hat ja für eine bestimmte Zeit eine Entscheidung getroffen. Aber wir müssen dann noch einmal abstimmen, und das wird dann erst im Herbst, nach der Bundestagswahl, sein können“, sagte Merkel.

Wolfsproblem für Landwirte

Die Bevölkerung würde gerne mehr Freilandhaltung sehen, sagte Dreses. Doch die wachsende Wolfspopulation behindere dies, so der Landwirt weiter.

Die Bundesregierung habe hierzu ein Beratungszentrum eingerichtet, das sich mit den Fragen und Sorgen der Landwirte auseinandersetze, antwortete die Bundeskanzlerin. Außerdem hätten fast alle Bundesländer sogenannte „Wolfsmanagementpläne“ aufgelegt, „[d]as heißt, wir sind uns der Herausforderung bewusst. Und wir werden versuchen, mit den Landwirten zusammen gute Lösungen zu finden“ so die Bundeskanzlerin.

(HIER das Gespräch in voller Länge als Pdf)

(dts/as)

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