„Einfach mal die Fresse halten“ – Bürgermeister rügt Kölns Polizeipräsidenten für Nuhr-Zitat

„Beleidigend, unangemessen und inakzeptabel“ seien die Worte von Uwe Jacob. In einem Brief empört sich der 70-jährige Bürgermeister über die Wortentgleisungen seines Polizeipräsidenten auf einer polizeiinternen Versammlung. Er schrieb: „Sie sind eben kein Kabarettist, sondern Polizeipräsident".
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Streit in Köln: Verbaler Schlagabtausch zwischen Bezirksbürgermeister Fuchs und Polizeipräsident Jung, und alles wegen eines "Nuhr-Zitates".Foto: iStock
Epoch Times23. Juli 2019

Der berühmte Satz des Kabarettisten Dieter Nuhr „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten“ bringt Polizeipräsident Uwe Jacob in arge Bedrängnis. Denn zwischenzeitlich ist es an die Öffentlichkeit geraten, dass er am 9. Juli 2019 laut „Bild“ auf zwei polizeiinternen Veranstaltungen – vor 40 und später vor 400 Beamten – seinen Unmut über die „Vorwürfe aus dem politischen Bereich eines Stadtbezirks“ kundgetan hatte. Nach seiner Ansicht habe der Bezirksbürgermeister von Köln-Mühlheim ohne Hintergrundwissen Aussagen gemacht, „die bei den Menschen Ängste verursachen könnten“.

Dazu nahm der 70-jährige Bürgermeister Stellung. Norbert Fuchs (SPD) fühle sich durch die Wortwahl persönlich angegriffen und hält die Äußerungen des Polizeipräsidenten für „beleidigend, unangemessen und inakzeptabel“, auch wenn es sich um Zitate eines Kabarettisten handele. In einem Brief moniert er:

In meiner dreißigjährigen Amtszeit als Bezirksbürgermeister hat mir noch nie jemand gesagt, dass ich die ‚Fresse halten‘ soll. .. Sie sind eben kein Kabarettist, sondern Polizeipräsident.“

Fuchs mache sich nun einmal Sorgen um die Umstrukturierungspläne der Polizei, nach denen eine Zusammenlegung und eine personelle Reduzierung der Einsatztrupps sowie von Bezirks- und Schwerpunktdiensten vorgenommen werden solle. Er befürchte, dass bei „Zentralisierung dieser Einheiten die bisherigen Erfolge zunichtegemacht werden und Täterwissen und Milieukenntnisse verloren gehen.“

Aufgeflogen ist der lockere Kabarettisten-Spruch, nachdem SPD-Landtagsabgeordneter Martin Börschel eine kleine Anfrage an das NRW-Innenministerium gestellt hatte. Inzwischen habe der Polizeipräsident laut „Bild“ kurz vor seinem Urlaub beim Bürgermeister angerufen und sein Bedauern über die Wortwahl ausgedrückt. Diese sei darauf zurückzuführen, dass er aus der Nähe von Dieter Nuhrs Geburtsort käme und schon lange ein Fan sei. Fuchs nahm die Entschuldigung gelassen hin: „Ich bin hart im Nehmen.“ (sua)



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