EKD-Ratsvorsitzender beklagt niedrige Hartz-IV-Sätze – in einem Land mit 5,8 Billionen Euro Privatvermögen

"In einem Land, in dem das private Geldvermögen auf 5,8 Billionen Euro angestiegen ist, dürfen wir es nicht zulassen, dass Schwache gegen Schwache ausgespielt werden," sagt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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Für Millionen Menschen ist Hartz IV Dauerzustand.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. März 2018

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat von der Politik mehr Engagement bei der Armutsbekämpfung gefordert.

„In einem Land, in dem das private Geldvermögen auf 5,8 Billionen Euro angestiegen ist, dürfen wir es nicht zulassen, dass Schwache gegen Schwache ausgespielt werden, sondern müssen einen sozialen Ausgleich finden, der den Zusammenhalt und das Miteinander stärkt“, sagte Bedford-Strohm dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern kritisierte die Höhe der Hartz-IV-Sätze.

„Die Diakonie, die nah dran ist an den Menschen, um die es geht, weist immer wieder darauf hin, dass die Regelsätze sehr eng, zu eng bemessen sind. Jeder sollte sich klarmachen, wie weit er mit 416 Euro im Monat käme“, sagte der Theologe dem RND. Zusätzliches Geld allein würde im Kampf gegen die steigende Armut in Deutschland nicht reichen, sagte Bedford-Strohm.

„Es gibt Menschen, die sind einfach aus der Gesellschaft verschwunden, weil sie keinen Anknüpfungspunkt mehr finden. Ein zentrales Element für die Gegenstrategie ist Bildung. Daher ist es so wichtig, dass wir alles dafür tun, schon im frühen Kindesalter die Bildung soweit wie möglich zu fördern“, fordert der Landesbischof.

„Aber natürlich spielen auch äußere Faktoren wie das Wohnen eine zentrale Rolle. Es rächt sich jetzt, dass der soziale Wohnungsbau solange vernachlässigt worden ist. Denn wir haben einen dramatischen Mangel an bezahlbaren Wohnungen, der die Ärmsten besonders hart trifft.“ (dts)



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