EKD-Ratsvorsitzender: „Mindestlohn müsste höher sein“

"Der Mindestlohn müsste höher sein" fordert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.
Titelbild
Euro-Münzen. (Symbolbild).Foto: Roland Tarcillion/Getty Images
Epoch Times13. Mai 2017

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Anhebung des Mindestlohns gefordert.

„Der Mindestlohn müsste höher sein“, sagte Bedford-Strohm den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Im reichen Deutschland wird von ganz vielen Menschen für unter zehn Euro die Stunde gearbeitet.“

Millionen Arbeitnehmer könnten nichts ansparen. Die Situation sei „mit dem Anspruch einer sozialen Marktwirtschaft nicht vereinbar“, sagte der bayerische Landesbischof.

Deutschland habe im europäischen Vergleich zu viele Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. „Unserem Land geht es nicht so gut, wie oft pauschal behauptet wird“, sagte Bedford-Strohm. „Es ist nicht mehr zu rechtfertigen, dass so viele Menschen nicht vom wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands profitieren.“

Zu viele würden brutto weniger als 2.000 Euro verdienen. „In den Großstädten können solche Menschen weder die horrenden Mieten bezahlen, noch ihren Kindern eine Perspektive bieten.“

Derzeit gilt in Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,84 Euro je Stunde. Die Mindestlohn-Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern legt die Höhe alle zwei Jahre neu fest. Bedford-Strohm wollte keinen bestimmten Betrag vorschlagen.

„Die Wirtschaft muss den Menschen dienen“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. „Die Maximierung der Gewinne kann nicht das Hauptziel sein.“

Die Kirche mische sich parteipolitisch nicht ein, „aber in dieser einen Frage sind wir hochpolitisch: Das Thema soziale Gerechtigkeit muss im Bundestagswahlkampf eine zentrale Rolle spielen“. (afp)

 



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