Emnid: AfD laut Umfrage im Osten stärkste Kraft

Vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst ist die AfD in Ostdeutschland stärkste Kraft. In einer Erhebung von Emnid für die "Bild am Sonntag" kommt die AfD auf 23 Prozent.
Titelbild
Ein Wahlplakat der AfD zur Wahl 2016 mit Spitzenkandidat Leif-Erik Holm - er zog in den Schweriner Landtag ein.Foto: Stefan Sauer/dpa
Epoch Times4. August 2019

Die AfD ist in Ostdeutschland wenige Wochen vor Landtagswahlen in drei Ost-Bundesländern einer Umfrage zufolge die stärkste Kraft. In einer von der „Bild am Sonntag“ veröffentlichten Emnid-Umfrage erreicht die AfD 23 Prozent und liegt damit knapp vor der CDU mit 22 Prozent.

Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), griffen die AfD scharf an.

Der Umfrage zufolge würden bei einer Bundestagswahl derzeit 14 Prozent der ostdeutschen Wähler die Linke wählen, 13 Prozent die Grünen und elf Prozent die SPD. Die FDP kommt auf sieben Prozent, die sonstigen Parteien liegen zusammen bei zehn Prozent.

In Westdeutschland liegt die Union vorn

In Westdeutschland ergibt die Erhebung ein deutlich anderes Bild: Hier liegt demnach die Union mit 27 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von den Grünen mit 25 Prozent. Die SPD kommt im Westen auf 13 Prozent, die AfD auf zwölf. Für die FDP würden sich neun Prozent der westdeutschen Wähler entscheiden, für die Linke sieben Prozent. Die sonstigen Parteien erreichen zusammen ebenfalls sieben Prozent.

Für die Erhebung hatte Emnid vom 25. bis 31. Juli 1419 Menschen befragt. In Brandenburg und Sachsen stehen am 1. September Landtagswahlen an, in Thüringen ist die nächste Wahl am 27. Oktober.

Politiker gegen die AfD

Die im Wahlkampf mit der AfD stehenden Ministerpräsidenten Kretschmer und Woidke kritisierten die Partei scharf. „Von der AfD kommt eine Tonlage, die wir bisher nur von der NPD kannten“, sagte Kretschmer „Focus Online“. „AfD-Repräsentanten rennen durch die Gegend und nennen andere ‚Volksverräter‘ oder ‚Deutschlandhasser‘. Oder sie starten Debatten mit dem Satz ‚Die Jagdsaison ist eröffnet‘.“ Der CDU-Politiker bekräftigte seine Absage an jegliche Zusammenarbeit mit der Partei.

Kretschmers Brandenburger Kollege Woidke attackierte die AfD ebenfalls. Sie versuche „Nektar daraus zu saugen, dass wir in vielen Teilen, was die Erwartung auch der Menschen in die Deutsche Einheit betrifft, da noch nicht so weit sind, wie wir es gerne wollten“, sagte er im Deutschlandfunk.

Als Beispiele nannte Woidke Unterschiede im Rentensystem und bei den Löhnen. „Das kann man 30 Jahre nach Mauerfall kaum noch jemandem erklären“, sagte er. Gegen solche Ungleichheiten würden allerdings keine „platten Parolen“ helfen, „sondern da hilft nur intensive Arbeit“.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock sagte der „Bild am Sonntag“, die AfD habe bisher von der Politik vernachlässigte Regionen ins Visier genommen und das dort bestehende Vakuum mit Hassparolen gefüllt. „Insgesamt ist für mich entscheidend, nicht vor der AfD zu sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange“, betonte sie. „Sondern wir müssen uns stärker um jene kümmern, die Teil dieser Gesellschaft sind, zum Beispiel als Krankenschwester, Bauarbeiter, Altenpfleger, die sich aber von Politik und Wahlen abgewandt haben.“ (afp)



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