Ende 2016 rund 1,6 Millionen Asylsuchende in Deutschland – Zahl seit 2014 um 113 Prozent gestiegen

In Deutschland waren am Jahresende 2016 rund 1,6 Millionen Asylsuchende registriert. Seit Ende 2014 hat sich deren Zahl damit um 113 Prozent mehr als verdoppelt.
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Flüchtlingskrise in Europa.Foto: ATTILA KISBENEDEK/AFP/Getty Images
Epoch Times2. November 2017

In Deutschland waren am Jahresende 2016 rund 1,6 Millionen Schutzsuchende registriert. Seit Ende 2014 hat sich deren Zahl damit um 851.000 oder 113 Prozent mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Etwa die Hälfte aller Schutzsuchenden kam aus drei Herkunftsländern – Syrien (455.000), Afghanistan (191.000) und Irak (156.000).

Schutzsuchende sind Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die sich noch im Asylverfahren befinden, anerkannte Flüchtlinge nach der Genfer Konvention, sogenannte subsidiär Schutzberechtigte sowie abgelehnte Asylbewerber, die sich weiterhin in Deutschland aufhalten. Bei 392.000 weiteren Ausländern ließ sich nicht eindeutig bestimmen, ob es sich um Schutzsuchende handelt oder nicht, weshalb sie unberücksichtigt blieben.

Insgesamt haben Schutzsuchende einen Anteil von 16 Prozent an der ausländischen Bevölkerung in Deutschland. Ende 2016 war bei 573.000 Menschen (36 Prozent) noch nicht über den Asylantrag entschieden. 872.000 und damit rund jeder Zweite (54 Prozent) verfügten über einen Aufenthaltstitel und somit über einen anerkannten Schutzstatus, wobei die Anerkennung überwiegend befristet ist.

Bei 158.000 Flüchtlingen wurde der Antrag auf Asyl abgelehnt. Sie sind damit grundsätzlich ausreisepflichtig. Bei drei Viertel von ihnen (118.000) war diese Ausreisepflicht aufgrund einer Duldung jedoch vorübergehend ausgesetzt.

In den neuen Bundesländern stieg die Zahl der Schutzsuchenden von 2014 bis Ende 2016 um 153 Prozent und damit deutlich stärker als in Westdeutschland einschließlich Berlin mit einem Plus von 107 Prozent. Allerdings fiel der Anstieg in Ostdeutschland höher aus, weil dort im Jahr 2014 anteilig sehr viel weniger Schutzsuchende registriert waren.

Den größten prozentualen Zuwachs gab es demnach binnen zweier Jahre in Brandenburg (plus 180 Prozent), den niedrigsten in Hamburg (plus 73 Prozent). In absoluten Zahlen lebten 2016 die meisten Schutzsuchenden in Nordrhein-Westfalen (429.000), die wenigsten in Bremen (23.000 Personen). Der Anteil der Schutzsuchenden an allen Ausländern war in Sachsen-Anhalt mit 37 Prozent am höchsten und in Bayern mit elf Prozent am niedrigsten.

Das Statistische Bundesamt stützte sich auf Zahlen des Ausländerzentralregisters (AZR). (afp)



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