Flüchtlingshilfe in Afrika, Syrien, Türkei: Entwicklungsminister will eine Milliarde Euro mehr
Bundesentwicklungsminister Müller fordert eine deutliche Aufstockung seines Etats. Müller versichert, dass das Geld der deutschen Steuerzahler auch dort ankomme, wo es dringend benötigt werde.

Flüchtlingskrise in Europa.
Foto: FADEL SENNA/AFP/Getty Images
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert eine deutliche Aufstockung seines Etats.
Notwendig wären in diesem Jahr „Verstärkungsmittel von zusammen rund einer Milliarde Euro“, sagte Müller der „Welt“. So wolle er das Rückkehrerprogramm „Perspektive Heimat“ ausbauen und in Ländern rund um Syrien mehr Jobs für Flüchtlinge schaffen.
Auch für die Bekämpfung von Fluchtursachen in Afrika benötige er mehr Geld. Im vergangenen Jahr lag Müllers Etat bei 8,5 Milliarden Euro. Eine Milliarde mehr höre sich viel an, sagte der Minister. „Diese Summe ist aber ein Bruchteil dessen, was wir für Flüchtlinge in Deutschland einsetzen müssen.“
Für eine Million Flüchtlinge zahlten Bund, Länder und Kommunen derzeit im Jahr rund 25 Milliarden Euro. Müller versicherte, dass das Geld der deutschen Steuerzahler auch dort ankomme, wo es dringend benötigt werde.
So würden rund 19.000 syrische Lehrer in Ländern wie dem Libanon, Jordanien und der Türkei eine Million Flüchtlingskinder unterrichten und dafür mit Steuergeld aus Deutschland bezahlt werden. „Es soll keiner glauben, dass die Fluchtproblematik schon überwunden ist“, warnte Müller.
Allein in Libyen würden Hunderttausende auf eine Überfahrt nach Europa warten. „Für diese Menschen müssen wir Lebensperspektiven in Afrika schaffen“, so der Minister.
Wo Menschen keine Zukunft für sich sehen würden, könne es zu neuen Fluchtbewegungen in Richtung Europa kommen. (dts)
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