Erdogan von Merkel enttäuscht: „Sie hat versprochen, die Annahme der Armenien-Resolution zu verhindern“

Die Kanzlerin habe ihm versprochen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Annahme der Resolution zu verhindern, sagte Erdogan. „Nun frage ich mich: Wie werden deutsche Spitzenpolitiker, nach einer solchen Entscheidung, mir und unserem Premier persönlich gegenübertreten können?“
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Erdogan ist enttäuscht: Die Kanzlerin habe ihm versprochen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Annahme der Resolution zu verhindern, sagte er.Foto: OZAN KOSE/Getty Images
Epoch Times4. Juni 2016

Nach der Völkermord-Resolution im Bundestag hat sich der türkische Präsident Erdogan enttäuscht über Kanzlerin Merkel geäußert. Er verstehe nicht, warum die CDU-Vorsitzende es nicht geschafft habe, ihre eigene Partei dazu zu bringen, gegen die Resolution zu stimmen, sagte Erdogan.

Die Kanzlerin habe ihm versprochen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Annahme der Resolution zu verhindern, sagte er. „Nun frage ich mich: Wie werden deutsche Spitzenpolitiker, nach einer solchen Entscheidung, mir und unserem Premier persönlich gegenübertreten können?“ Er warnte, Deutschland könne einen „wichtigen Freund“ verlieren und verwies ausdrücklich auf die Millionen türkischstämmigen Menschen in Deutschland.

Sanktionen gegen die Bundesrepublik wollte er ausdrücklich nicht ausschließen. Das Flüchtlingsabkommen und die Visa-Frage seien aber Angelegenheit der EU.

Am Donnerstag hatte der Bundestag die Massaker an Armeniern während des Ersten Weltkrieges durch das Osmanische Reich als Völkermord verurteilt. Nach armenischer Darstellung wurden damals bis zu 1,5 Millionen Menschen getötet. Die Türkei spricht von deutlich weniger Toten und lehnt den Begriff Genozid vehement ab.

In Deutschland, auch in Teilen der Medien, gebe es Gruppen die der Türkei offen feindlich gegenüber stünden, sagte Erdogan dem Blatt „Daily Sabah“ zufolge. Diese seien in Verschwörungen gegen das Land verwickelt. Der Plan für die Abstimmung müsse auch von einem „übergeordneten Kopf“ gekommen sein. (dpa)



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