Messerangriff von Flensburg: Afrikanischer Migrant war der Polizei bereits bekannt

Nach dem Messerangriff eines Manns in einem Zug in Flensburg gehen die Ermittler weiterhin nicht von einem Terrorakt aus. Nachforschungen im "persönlichen Umfeld" des erschossenen Angreifers hätten "keine Hinweise" auf ein solches Szenario ergeben.
Titelbild
Der Bahnhof von Flensburg ist von der Polizei weiträumig abgesperrt.Foto: Sebastian Iwersen/nordpresse mediendienst/dpa
Epoch Times1. Juni 2018

Der Mann, der aus Eritreas stammt, wohnte in Recklinghausen und hatte nach Informationen der „Bild“-Zeitung eine Aufenthaltsgenehmigung bis November 2019.

Der 24-Jährige war offenbar nicht zum ersten Mal der Polizei aufgefallen „Im Februar soll er laut Bild einen Nachbarn mit einem Messer bedroht haben. „Am 6. April stand er plötzlich mit einer Eisenstange vor meiner Wohnungstür, dann habe ich ihn niedergerungen“, schildert dieser einen weiteren Vorfall. Zehn Tage später soll der 24-Jährige seinen Nachbarn im Hausflur geschlagen haben. Ein anderer Anwohner soll daraufhin die Polizei gerufen haben.

Nach weiteren Angaben der „Bild“-Zeitung soll die Vermieterin dem Mann fristlos gekündigt haben, nachdem sie von den Vorfällen erfuhr. Die Polizei soll informiert gewesen sein.

Motiv weiter unbekannt

Der Auslöser für die Attacke in dem Intercity im Flensburger Bahnhof sei laut Polizei „weiterhin unbekannt“. Nach neuen Erkenntnissen der Beamten griff der 24-jährige Mann aus Eritrea am Mittwochabend eine junge Polizistin an, die sich für eine private Fahrt, aber in Uniform und mit Einsatzausrüstung in dem Zug befand. Er habe die 22-jährige mit einem Küchenmesser attackiert, als sie beim Halt in Flensburg zur Ausgangstür gehen wollte. Die Frau sei verletzt worden und habe um Hilfe gerufen.

Daraufhin kam ihr ein 35-jähriger Fahrgast zur Hilfe. Er trennte die beiden, fiel hin und wurde ebenfalls attackiert. Er erlitt eine schwere Stichverletzung und brach sich den Arm. Die Beamtin zog ihre Dienstwaffe und schoss auf den Täter, der dabei tödlich verletzt wurde. Die genauen Abläufe des Geschehens waren zuvor noch unklar gewesen. Die Ermittler baten weiterhin Zeugen aus dem Zug, Beobachtungen des Angriffs und aus der Zeit davor zu melden.

Bei einer Obduktion wurde die Identität des getöteten Angreifers inzwischen zweifelsfrei geklärt. Dieser war im September 2015 als Flüchtling eingereist, besaß eine befristete Aufenthaltserlaubnis und wohnte in Nordrhein-Westfalen. Davon waren die Ermittler auch zuvor schon ausgegangen, es fehlte jedoch die letzte Gewissheit. (afp/mcd)



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